Freitag, 16.09.2016:

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Abfahrbereit morgens auf dem Campingplatz des KCD.

Wecker 7 Uhr. Alles zusammenpacken wie immer, aber diesmal auch noch von dem Pärchen – Anne & Johannes – verabschiedet, die heute wieder kurz vor mir aufbrachen. Meine Abfahrt vom Campingplatz des Kanu-Club-Donauwörth war dann immerhin um 8:55 Uhr. In Donauwörth durch Fragen einer Passantin schnell und mit minimalem Umweg eine Bäckerei gefunden und für den ganzen Tag eingedeckt (2 bel. Brötchen, Teilchen, Cola). Als ich dann wieder zurück auf meiner Route war, fuhr ich an einer weiteren Bäckerei mit Stühlen vor dem Laden vorbei. Und dort saßen Anne & Johannes und waren gerade mit dem Frühstück fertig. So, nun aber endgültig Tschüss!

p1020084Dann ging’s erst mal kurz an die Donau, wo – wie schon am Main des Öfteren – ein Laufwasserkraftwerk war. Sie stauen den Fluss dafür ein bisschen auf, so dass er oberhalb breiter ist als normal, fast schon see-artig und mit minimaler Fließgeschwindigkeit. Schiffe können so natürlich nicht mehr fahren. Es gibt nur eine kleine Schleuse für Boote. So scheint hier jede etwas größere Stadt sein eigenes kleines Donau-Kraftwerk zu haben. Eigentlich ja nicht schlecht, aber schön sind die Kraftwerke nicht, weil den Fluss immer wieder unterbrechen. – Kaum war ich an der Donau, ging es für längere Zeit auch schon wieder weg von ihr, was aber auch ganz gut war, denn der Weg auf dem Damm bestand nur aus zwei geschotterten Fahrspuren und niedrigem Gras in der Mitte. Stattdessen ging es über geteerte Straßen, auf denen i.d.R. wenig los war, einiges südlich der Donau.

Um 10:15 Uhr – nach knapp 16 km – dann erst mal Frühstück und später – um 13:50 bei 56 km – Mittagessen. Da ich zwischendurch tatsächlich auch eine Tankstelle gefunden hatte, gab’s mittags und abends auch Radler. Da es hier auf der Strecke selten Bänke gibt und noch seltener an schönen Stellen und im Schatten, machte ich beide Pausen einfach irgendwo auf der Strecke an einigermaßen ruhigen und vor allem schattigen Stellen, denn es schien zwar schon etwas kühler als gestern (5 °C weniger waren angekündigt), aber die Sonne schien doch noch recht stark.

In einiger Entfernung konnte man das offensichtlich auch noch aktive AKW Grundremmingen sehen, welches auf der Südseite der Donau steht. Meine Route führte mich etwas abseits nördlich vorbei. Nicht so wie an der Weser, wo der Radweg direkt gegenüber vom AKW Grohnde vorbeiführt. (Nachtrag: Laut Wikipedia soll der noch aktive Block B Ende 2017 abgeschaltet werden und Block C Ende 2021 folgen.)

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Als ich dann nach langer, langer Zeit endlich mal wieder an der Donau war, wünschte ich mich direkt schon wieder weg von ihr, denn der Weg, war – sagen wir mal – suboptimal. Schotter rechts, Schotter links und in der Mitte mehr oder weniger Gras. Das ging dann einige Kilometer so; mal direkt an der Donau, mal im Wald daneben.

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Dann sah ich einige hundert Meter voraus auf dem Weg im Wald ein (rotes) Licht leuchten… und ich dachte schon jetzt ist es aus mit mir, denn ich sah ein Licht am Ende des Weges und fuhr unaufhaltsam darauf zu… Beginnen so ähnlich nicht Nahtod-Erfahrungen? Nun, ganz so schlimm war es nicht, aber es war Totalsperrung und Umleitung.

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Im ersten Moment dachte ich noch: “Och nö! Jetzt ist der Weg eh schon so schlecht… und dann auch noch ein Umweg auf genauso schlechtem oder sogar noch schlechterem Weg.” Zunächst war es auch so, dass der Weg noch schlechter wurde, aber dann stieß ich auf der Umleitung auf eine sehr schön glatt geteerte Straße. Dort fuhren zwar gelegentlich ein paar Traktoren und LKWs zum Kieswerk, das an dieser Straße liegt, aber das war nicht schlimm, da es nur wenige waren und die Straße ausreichend breit für großzügiges Überholen war. Nach der elend langen Schotterpiste an/bei der Donau tat das so gut, dass ich der Umleitung gar nicht sofort auf die Originalroute gefolgt bin, sondern – sogar etwas abkürzend – noch etwas länger auf dieser schönen Straße blieb. So gesehen, war die Umleitung also sehr nützlich. Etwas später stieß dann aber auch die offizielle Route auf die Straße, ab wo sie dann sogar einen Radweg hatte. Auch, wenn es normalerweise nicht so schön ist, immer an dickeren Straßen entlang zu fahren, war ich nun doch froh, dass der gesamte restliche Weg nach Ulm auf geteerten Radwegen zu fahren war. Ganz kurz vor Ulm gab es sogar ein Stück geteerten Radweg direkt an der Donau. Wahnsinn, sie können es also doch! 😉

In Ulm angekommen, versuchte ich zur Jugendherberge zu kommen, was sich als gar nicht so einfach herausstellte, da ich mich entweder auf breiten, aufgrund des Berufsverkehrs recht vollen Straßen ohne Radweg oder in durch Baustellen verengten oder gar komplett gesperrten Straßen wiederfand, so dass die Routenfindung trotz der Google Maps Fahrrad-Navigation in einem Ohr extrem schwierig war. – Dass meine Wahl für die Jugendherberge statt für’s erneute Zelten, was in Ulm auch möglich gewesen wäre, richtig war, bestätigte mir übrigens der Regen, der genau dann einsetzte, als ich anfing, nach der Jugendherberge zu suchen. Zunächst waren es nur ein paar Tropfen, und da es westlich von Ulm schon wieder hell aussah, habe ich zunächst nichts übergezogen. Aber der Regen kam wohl eher aus südlicher Richtung und wurde immer stärker, so dass ich nach einer Weile doch mal an einer trockenen Stelle anhielt und meine Regenjacke rausgekramt habe. Der Regen kam zu den allgemeinen Navigationsproblemen natürlich noch dazu. – Mich haben die letzten 4 Kilometer in Ulm jedenfalls mehr gestresst als die 95 km davor. Ich mag das Fahren durch große Städte nicht! Aber letztlich bin ich um kurz vor 18 Uhr doch gut in der Jugendherberge angekommen,. Ich konnte ein Einzelzimmer bekommen und sogar endlich meine Wäsche waschen. Das Zimmer hat wieder 4 Betten und ein Waschbecken, aber die Duschen und Toiletten sind für alle auf dem Gang. Also etwas weniger Komfort als in Fulda, aber ansonsten sehr modern und ordentlich eingerichtet.

Eine besondere Attraktion hier ist ja das Ulmer Münster, weil es wohl weltweit das höchste ist. Ich habe es aber nicht geschafft, dahinzufahren und raufzuklettern und werde mir die Zeit dafür auch nicht nehmen, da mein Ziel ja nicht Sightseeing, sondern die Nord-Süd-Durchfahrung Deutschlands und die damit verbundene Selbsterfahrung ist. Natürlich nehme ich Sehenswürdigkeiten, die ich vom Rad aus sehen kann, gerne mit. Die Ortsdurchfahrten in Rothenburg und Dinkelsbühl fand ich jedenfalls klasse! Vom Ulmer Münster habe ich immerhin noch schnell einen Schnappschuss machen können, als ich im beginnenden Regen an einer roten Ampel stand:

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Nachdem ich in der Jugendherberge eingecheckt hatte, ich frisch geduscht und die Wäsche in der Maschine war, ging es ans Abendessen.  Da es immer noch bzw. wieder regnete, habe ich mich mit Isomatte und Trangia draußen vor der Eingangstür unter den Vorsprung gesetzt, wo es so gerade noch trocken blieb, um mein Abendessen zu kochen. Wenigstens ein bisschen Frischluft/Camping-Feeling. 😉 Als Nachtisch gab’s das Teilchen (Nussschnecke), welches ich eigentlich nachmittags gegen 16 Uhr essen wollte, aber da Ulm schon recht nah war und ich eigentlich gehofft hatte, noch vor dem für den Abend angekündigten Regen in die Unterkunft zu kommen, hatte ich das ausgelassen und bin lieber schnell weitergefahren. Naja, ganz hat das Regen-Vermeiden ja leider trotzdem nicht geklappt.

Der Tag war also erfolgreich, weil ich wie geplant in Ulm angekommen und wieder knapp 100 km gefahren bin. Aber die Strecke heute war echt nicht schön.
Das Beste, was ich über die heutige Strecke sagen kann ist, dass sie kaum Steigungen hatte. Aber entweder fuhr man auf Straßen weit weg von der Donau oder auf Schotterpisten an (oder zumindest in der Nähe) der Donau. – Ich weiß ja nicht, ob der ganze Donauradweg so aussieht, aber zumindest das Teilstück zwischen Donauwörth und Ulm (oder umgekehrt) kann ich NICHT empfehlen. Da haben mir die Radwege an der Weser, Fulda und Main größtenteils wesentlich besser gefallen. Zwar gab es da teilweise ein paar mehr Steigungen, aber man fuhr eigentlich fast immer auf Teer und nur sehr selten auf Autostraßen; und die Flüsse waren meist auch nicht weit weg.

Und wie üblich noch der Track:

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Donnerstag, 15.09.2016:

Wecker wie üblich um 7 Uhr und sogar schon um 8:45 Uhr losgekommen. Heute war – zumindest auf dem Campingplatz Frankenhöhe bei Schillingsfürst – mal wieder so ein tolles Klima ohne(!) Morgentau, d.h. keine nassen Füße beim Gehen über die Wiese und kein nasses Zelt einpacken. Das ist erst zum zweiten Mal so auf der Tour.

Kurz vor mir ist übrigens das jüngere Pärchen aufgebrochen; irgendwann nach mir der ältere Herr mit dem E-Bike, der sich gestern noch etwas später zu uns auf die Zeltwiese gesellt hatte.

Die nächste größere Stadt, in der eine Bäckerei zu erwarten war, ist Feuchtwangen und war nach knapp 1,5 Stunden erreicht. Hier wurde erst mal die übliche Tagesverpflegung (2x belegte Brötchen, 1x Teilchen, 1x gekühlte Cola) eingekauft und – da es Zeit war – auch sofort eines der Brötchen direkt vor dem Laden gefrühstückt. Frisch gestärkt ging es dann weiter…

Die Tourenplanung für heute sah wie folgt aus: Nach Feuchtwangen sollte es über Dinkelsbühl, durchs Nördlinger Ries und die Stadt Nördlingen nach Donauwörth gehen. Laut meiner Streckenliste wäre das eine Strecke von 120 km. Bei den ganzen Höhenmetern, die man hier in der Gegend so mitnimmt, nicht ganz ohne. Leider ist die Strecke ziemlich alternativlos, denn zwischen Dinkelsbühl und Donauwörth gibt es für knapp 80 km keinen einzigen Campingplatz; jedenfalls keinen, den ich vorher bei der Planung gefunden habe. Das ist schon echt schwach. – Naja, ich hatte mich also damit abgefunden, mal wieder einen besonders langen Tag zu haben und erst spät auf dem Campingplatz anzukommen.

Die nächste größere Station war also Dinkelsbühl. In Feuchtwangen stand der folgende Wegweiser:

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Einmal nach Dinkelsbühl in 14 km und einmal in 26 km. Der D9-Radweg, der hier auf der sog. Romantischen Straße verläuft, also meine geplante Route, wollte die 26 km Strecke nehmen… aber einmal dürft ihr raten, welche ich stattdessen gefahren bin. 😉 Genau, 12 km sparen ist eine ganze Menge, das entspricht mit meinem schweren Rad hier in den Bergen mindestens einer Stunde Fahrzeit, die das spart. Somit waren es statt 120 km nur noch 108 km. Klingt schon besser. Später habe ich übrigens erfahren, dass zumindest das junge Pärchen vom Campingplatz Schillingsfürst es an der Stelle ebenso gemacht hat. 🙂 Was der ältere E-Bike-Fahrer gemacht hat, weiß ich nicht, aber ich vermute, dass es das gleiche getan hat. Jedenfalls haben wir uns alle vier abends auf dem Campingplatz des Kanu-Club-Donauwörth wieder getroffen, d.h. es sind heute alle genau die gleiche, über 100 km lange Strecke gefahren, weil es sonst eh keine Zeltmöglichkeit gab. – Unsere Wege werden sich jetzt aber trennen, da das Pärchen wohl auf dem D9 nach Füssen weiterfährt, aber ich ja morgen auf den D6 (= Donauradweg) Donau aufwärts nach Ulm wechsle.

p1020012Gegen 11:30 Uhr war dann Dinkelsbühl erreicht. Es ist ebenfalls eine sehr schöne, mittelalterliche Stadt. Man kann sie – denke ich – am besten mit Rothenburg ob der Tauber vergleichen, jedoch sind die Straßen breiter. Es ist nicht alles so gedrängt wie in Rothenburg, welches ja oben auf einem Berg liegt und daher nicht so viel Platz hat. Ach ja, und es gibt auch ein paar Touristen weniger in Dinkelsbühl; also quasi Rothenburg in entspannt. 😉 Hier mal zwei Bilder aus Dinkelsbühl, durch das die Fahrradroute der Romantischen Straße – wie schon zuvor durch Rothenburg – mitten hindurchführt. Schon irgendwie cool, mit einem vollbepackten Liegedreirad mitten durch die historischen Städte zu fahren. Hat jedenfalls Spaß gemacht. 🙂

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Mittagsrast dann um 13:15 Uhr nach knapp 47 km. Die ersten 3 Liter Wasser waren heute schon nach 63 km um 14:58 Uhr weg, so dass ich die Reserve dranhängen musste. Es war also mal wieder gut warm, und einiges an rauf und runter gab es natürlich auch. Nur diesmal zum Glück keine ganz großen, langen Steigungen mehr. Alles im mittlerweile gewohnten Maß und daher erträglich. – Aber wenn ich überlege, dass mich am 1. Tag das andauernde 10 – 20 Höhenmeter rauf und runter aufgeregt hat… und ich nun regelmäßige 30 – 50 Meter rauf und runter gelassen (oder sollte ich besser sagen: resigniert 😉 ) hinnehme… tja, man lernt eben dazu und gewöhnt sich an alles.

Die dritte Essenspause gab’s dann um 16 Uhr nach gut 70 km am Ortsausgang von Nördlingen. Da wurde das heute Morgen gekaufte Teilchen und eines der gerade an einer Tankstelle (endlich kam mal eine!) gekauften Radler vertilgt. Energie für die letzte knapp 40 km lange Etappe nach Donauwörth. – Nördlingen ist übrigens nach Rothenburg und Dinkelsbühl die dritte schöne, mittelalterliche Stadt gestern und heute. Sehenswert.

Kurz vor Harburg – nein nicht Hamburg-Harburg, sondern Harburg (Schwaben) – gab es nochmal so schöne Wegweiser, die das gleiche Ziel (eben Harburg) anzeigten, aber einmal 4 km Ersparnis versprachen. Wieder war meine offizielle Route die längere, aber es war schon spät und Donauwörth noch recht weit, daher pfiff ich wieder auf die D9-Route und wählte den kürzeren Weg. Hmm, ja, ich konnte damit die Gesamtstrecke abermals verkürzen, von 108 auf 104 km, allerdings befürchte ich, dass ich mir damit auch ein paar extra Steigungen eingebrockt habe, denn es ging erst mal kräftig bergauf. Zunächst wollte ich dann – endlich oberhalb von Harburg angekommen – hinab fahren und über die Wörnitz-Brücke, um wieder auf meine eigentliche Route zu stoßen, aber noch kürzer wäre es, weiter auf dem Radweg an der Bundestraße entlang zu fahren. Vielleicht nicht schön, aber kürzer und damit vermutlich auch schneller. Also fuhr ich den Radweg weiter, aber der endete bereits nach ca. 300 Metern, weil die Straße dann in einen Tunnel führte, der für Fahrräder leider gesperrt war. 🙁 Also umkehren und doch durch Harburg nach ganz nach unten über die Wörnitz und auf den D9 zurück. Im weiteren Verlauf – schon recht kurz vor Donauwörth – machte der D9 nochmal einen ziemlichen Schlenker an der Wörnitz entlang. Auch hier entschied ich mich dafür, noch etwas länger auf dem Radweg an der breiten Schnellstraße zu bleiben. Danach wurde der Weg allerdings bald steinig (kein Teer mehr) und hatte außerdem einige ordentliche Steigungen drin. Vermutlich habe ich hier nochmal ca. 2 km eingespart, aber ob ich wirklich viel schneller war, darf bezweifelt werden… obwohl ich die Wegqualität und die Steigungen auf dem entsprechenden Abschnitt der offiziellen Route jetzt natürlich nicht kenne.

Egal, so bin ich jedenfalls nach gut 102 Kilometern auf dem Campingplatz des KCD (Kanu-Club-Donauwörth) angekommen. Die Übernachtung kostet nur 6 €, die Sanitäranlagen sind in gutem Zustand, und man hat mir sogar ein langes Verlängerungskabel vom Vereinshaus zum Zelt gelegt; ohne Extrakosten. Super Service. Vielen Dank! – Leider haben die hier keine Waschmaschine. Gestern auf dem Campingplatz Frankenhöhe gab es zwar eine Waschmaschine, aber die war wohl noch bis 22 Uhr belegt und danach darf sie aus Gründen der Nachtruhe nicht mehr benutzt werden. 🙁 Dabei hätte ich – spätestens heute – mal dringend waschen müssen, da die sauberen Sachen jetzt alle sind. Bei Handwäsche und Auswringen blieb bei einem Test zuhause noch so viel Restfeuchtigkeit drin, dass die Sachen am nächsten Morgen nicht trocken waren. Bringt also nix. Also muss es schon eine Waschmaschine mit Schleudergang sein, damit die Sachen morgens trocken sind. Naja, dann halt morgen nochmal die Sachen von heute anziehen und hoffen, dass ich wenigstens morgen waschen kann. Pech.

Da ich aufgrund der knappen Zeit keine Lust hatte, auch noch einen Supermarkt zu suchen, habe ich mir heute Abend nur auf die schnelle eine Instant-Nudelsuppe aus der Tüte gemacht und dazu ein Bifi Roll gegessen sowie natürlich das obligatorische Radler getrunken; siehe Bild. Ach ja, und ein paar Waffeln (fertig aus der Packung) gab’s als Nachtisch. Rechts im Bild verbrennen noch die Brennspiritusreste, damit ich den Brenner wieder verpacken kann, ohne dass was ausläuft. Im Hintergrund sieht man die Zelte von dem jüngeren Pärchen und dem älteren E-Bike-Fahrer, die ich ja schon vom vorhergehenden Campingplatz kannte. Dahinter eine – abends schön angeleuchtete – Kirche von Donauwörth.

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Und wie üblich noch der Track:

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Mittwoch, 14.09.2016:

Wecker – wie üblich – um 7 Uhr und Abfahrt schon um 5 Minuten vor(!) 9 Uhr. Also ein klein bisschen schneller gewesen heute Morgen, aber der Campingplatz Willinger Tal, südlich von Bad Mergentheim, lud ja auch nicht gerade zum längeren Verweilen ein. 🙁 Die Wiese war, zumindest auf der linken Seite, wo ich nah beim Stromkasten stand, sehr hart und steinig, so dass die Heringe nur schwer in den Boden zu bekommen waren und nicht besonders tief reichten. Angeblich soll es auf der rechten Seite etwas besser sein, aber da gibt’s eben keinen Strom. Die sanitären Anlagen funktionieren zwar, aber es scheint dort nur selten sauber gemacht zu werden. Insgesamt wirkt das nicht besonders gut gepflegt und etwas verkommen. Dabei war der Campingplatz mit 11,85 € sogar noch 85 Cent teurer als der sehr gut gepflegte, sehr empfehlenswerte Camping in Gemünden am Main, wo ich in der Nacht zuvor war.

Im Zentrum von Bad Mergentheim fand ich schnell eine Bäckerei und deckte mich mit 2 belegten Brötchen und einer kalten Cola ein. Heute wollte ich ja mal testen, ob sich meine morgendliche Laune bessert, wenn ich sofort frühstücke und nicht erst nach über 1 Stunde Fahrt wie sonst. Frühstück auf dem Rad also diesmal schon um 9:30 Uhr; siehe Foto (Tauber im Hintergrund). Ergebnis: Es ändert nichts. Scheinbar brauche ich morgens so oder so ca. 1 Stunde auf dem Rad, um mich richtig einzugrooven und wohl zu fühlen. Es liegt also nicht am fehlenden Essen, sondern wahrscheinlich einfach am frühen Morgen. Eigentlich nicht meine Zeit… aber aufgrund der noch erträglichen Temperaturen für solche Touren bei warmen/heißen Wetter wie jetzt dringend zu empfehlen.

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Rast mit Mittagessen (zweites Brötchen und Rest Cola, denn Radler habe ich noch keines bekommen) um 13:30 Uhr nach gut 46 km. – Ich habe vormittags bestimmt fünf Läden (Supermärkte und kleinere Tankstellen abgeklappert), aber keiner hatte gekühltes Radler in Dosen. Manche hätten was in Flaschen gehabt, aber die sind mir zu schwer auf dem Rad, außerdem brauche ich nicht direkt ein Sixpack.

Manchmal steht vor Brücken ja ein Schild, welches anzeigt, über welchen Fluss man gleich fährt. Noch viel schöner als ein langweiliges braues Straßenschild ist der Flussname jedoch an der folgenden Brücke verewigt. Sehenswerter wurde auf meiner Reise kein Fluss angekündigt:

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Unterwegs sieht man übrigens jede Menge interessanter oder lustiger Kfz-Kennzeichen:

p1000975Beim Anblick dieses Kennzeichens musste ich spontan überlegen, wo ich an Kilometer 200 gewesen bin. Ich weiß auch nicht warum. 😉
Das muss an Tag 2 irgendwo südlich der Elbe, ca. zwei Stunden vor Zeven und eine Stunde vor dem großen Regen gewesen sein.

p1000959Gestartet bin ich heute auf 266 m ü. NN. Lange Zeit gab es nur mäßig Steigungen, mal ein bisschen rauf, mal ein bisschen runter. Nichts wildes, aber nach Rothenburg ob der Tauber rauf war dann heftig. Zum Glück hatte ich mir in meiner kleinen Tourenliste eine Vorwarnung notiert, so dass es mich zumindest nicht unvorbereitet traf. Von Detwang (~340 m ü. N.N.) führte eine kurvenreiche Straße (leider ohne Radweg) nach Rothenburg hinauf (~ 430 m ü. N.N.). Als Motorradfahrer hätte man da rauf und runter sicher Spaß, als Radfahrer evtl. auch noch bergab, aber mit vollbepacktem Rad bergauf war doch recht mühsam, aber Rothenburg wollte ich nicht verpassen. Wo ich schon in Rotenburg an der Fulda übernachtet habe, wollte ich mir Rothenburg ob der Tauber wenigstens (nochmal) ansehen. Nochmal deswegen, weil ich vor ca. 30 Jahren als Kind/Jugendlicher schon mal da war. An viel konnte ich mich nicht erinnern, außer das ich damals beeindruckt war, dass ein großer Bus in einem schmalen Gässchen eine Ladung Japaner direkt vor einem Hotel rausließ. Heute sind es wohl eher neureiche Chinesen, die eine solche Deutschland- oder Europa-Tour mit Besuch der historischen Altstadt von Rothenburg absolvieren. Einer der chinesischen Touristen hat mich beim Verlassen der Stadt sogar noch im Fahren fotografiert. Ich werde also vermutlich demnächst in irgendeiner chinesischen Familie beim Bild-Vortrag als eine Attraktion von Rothenburg ob der Tauber auftauchen. – Was heißt eigentlich Liegedreirad auf Chinesich? Auf Englisch heißt es ja “Recumbent Tricycle”. Vorschlag meiner Frau Tina: “Li Ge Traik”. 😉

Hier zunächst ein paar Rothenburg-Impressionen:

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p1000961An einem Rothenburger Hotel stand übrigens ein schöner Spruch:

Friede den Kommenden
Freude den Bleibenden
Segen des Scheidenden

Wenn die Ihre Gäste auch so behandeln, dann ist doch alles in Ordnung. 🙂

Nach Rothenburg ging es ein bisschen wieder runter, so auf 385 m ü. N.N., bevor es dann nach Schillingsfürst nochmal richtig hoch ging auf 500 m (siehe Foto) und der Campingplatz Frankenhöhe (Nomen est Omen) liegt sogar auf 524 m ü. NN. Puh, heftig, aber alles geschafft und um 17:30 Uhr auf der Zeltwiese des Campingplatzes angekommen. 🙂

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Die letzte Strecke von Rothenburg aus war dann übrigens nicht mehr so besonders schön, da man größtenteils auf normalen Straßen ohne Radweg fahren musste. Es waren zwar nicht allzu viel Fahrzeuge unterwegs, aber auf Straßen ist es trotzdem nicht so angenehm zu fahren.

Dass es heute wieder einiges an Wärme und Höhenmetern gab, erkennt man daran, dass die ersten 3 Liter Wasser heute um 16:34 Uhr nach knapp 69 km aufgebraucht waren.

Kurz bevor der Anstieg nach Schillingsfürst so richtig anzog, überholte mich ein – wie ich – gut bepacktes Fahrrad, allerdings ein normales Zweirad. Das hatte hinten eine Hamburg-Fahne dran, so dass ich fragte, ob er aus Hamburg komme bzw. von da aus losgefahren sei, was er bejahte. Ich erzählte, dass ich in Flensburg losgefahren sei und so kamen wir ein wenig ins Gespräch. Er hat demnächst ein Treffen mit Familie und/oder Freunden am Tegernsee. Während die anderen wohl aus Hamburg mit dem Flugzeug anreisen werden, hat er diesmal gesagt, er fährt von Hamburg aus mit dem Fahrrad hin. Seine Route ist also gar nicht mal so viel kürzer als meine und er ist wohl auch größtenteils den D9 gefahren, so dass wir über die Strecke fachsimpeln konnten. 🙂
Es stellte sich heraus, dass er die 60 Jahre wohl schon knapp überschritten hatte, aber er sah sehr fit und gut trainiert aus und das war er wohl auch, denn das Tempo, mit dem er den Berg nach Schillingsfürst hochfuhr, war nicht schlecht. – Wir haben uns nach einer kleinen Rast und einem Plausch oben in Schillingsfürst dann wieder verabschiedet, weil er heute noch bis nach Dinkelsbühl auf den Campingplatz wollte. – Das hätte mir zwar auch gefallen, aber dann wäre es noch später als gestern geworden und da war es schon grenzwertig, da es mittlerweile um 20 Uhr dunkel ist.

Auf dem Campingplatz traf ich dann auf der Zeltwiese, wo sogar ein überdachter, beleuchteter Bereich mit Bierzeltgarnitur zum Sitzen vorhanden ist, ein jüngeres Pärchen – also jünger als ich – die auch gerade auf dem gleichen Radweg unterwegs ist wie ich, allerdings erst ab Würzburg, da sie aus Bayreuth kommen. Sie sind also heute die gleiche Strecke gefahren wie ich, nur ein klein bisschen kürzer, weil sie letzte Nacht auf dem Campingplatz bei Weikersheim waren, was ca. 14 km hinter Bad Mergentheim liegt, wo ich übernachtet habe. Auch hier konnten wir uns gemeinsam über die guten und schlechten Seiten der heutigen Strecke auslassen. Echt nett.

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Apropos, nette Begegnungen:

  1. Als ich gestern gerade in Würzburg auf der Promenade stand und Fotos von der Burg etc. machte, sprach mich ein älterer Herr auf Englisch an – vom Slang her offensichtlich ein Amerikaner – der erzählte, dass er zuhause auch ein Liegedreirad fahre.
  2. Gestern Abend fuhr ich gerade im Süden von Bad Mergentheim und suchte den Weg zum Campingplatz Willinger Tal. Ich hatte dazu schon mein Handy als Navi angeschmissen und mir einen (nur einen!) Ohrstecker vom Kopfhörer ins Ohr gesteckt, damit ich die Ansagen hören konnte, aber trotzdem noch was vom Verkehr mitbekomme. Die Navigation war dann aber gar nicht mehr nötig, weil ein Rennradfahrer mit mir gleichzog und mich ansprach… woher ich komme, wohin ich noch fahre usw. Er selbst war gerade einfach nur unterwegs von der Arbeit nach Hause, aber er hat wohl selbst von Bad Mergentheim schon mal eine Tour über die Alpen nach Bozen gemacht, hat also auch Tourenerfahrung. Als ich ihm sagte, dass ich zum Campingplatz Willinger Tal möchte, sagte er, dass er mich ein Stück begleiten würde, um mir den Weg zu zeigen. Es lag wohl eh auf seinem Nach-Hause-Weg, aber trotzdem sehr nett.
  3. Heute Morgen dann in Bad Mergentheim hat mich ein junger Mann im Park gewarnt, dass vor der Unterführung Glasscherben liegen. Sehr nett! So konnte ich die Scherben ganz langsam umfahren.

Es gibt also doch noch nette Menschen auf der Welt, und ich habe insbesondere gestern und heute einige getroffen! Aber auch vorher schon auf den Campingplätzen oder wenn man jemand fragt, wo die nächste Bäckerei oder der nächste Supermarkt ist. Überall gibt es nette Menschen, die gerne helfen, wenn man sie nur freundlich fragt. Klasse!

Eine Sache, die mich (und übrigens auch das junge Pärchen hier auf der Zeltwiese) stört, ist, dass es gut die Hälfte der Radler auf den Radwegen nicht für nötig halten zu grüßen bzw. zurückzugrüßen. Von mir kommt in 99% der Fälle ein “Moin”, “Hallo” oder “Servus” (je nach Gegend), manchmal – bei besonders vollgepackten Rädern oder besonders nett lachenden Radfahrer oder sonstigen Passanten – gerne auch mal eine Hand zum Gruß.
Und wie üblich noch der Track:

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PS: Ich habe an Tag 10 unbeabsichtigterweise Quatsch erzählt. Ich bin jetzt nämlich nicht nur durch fünf, sondern sogar durch sechs Bundesländer gefahren! Durch den Schlenker ins Taubertal bin ich jetzt auch ein Stück in Baden-Württemberg gefahren. Schön, dass ich das auch noch mitnehmen konnte.

Dienstag, 13.09.2016:

Wecker 7 Uhr. Vor dem Zelt lief da gerade eine Entenfamilie vorbei. 🙂 Mein Zelt steht wie üblich ganz nah am Stromkasten, da meine Verlängerungskabel nicht weiter reichen. Und als kleinen Bonus auf dem schönen Campingplatz Saale-Insel in Gemünden am Main hatte ich sogar fließend Wasser direkt neben dem Zelt (Hahn vorne links), wo ich morgens noch schnell meine Wasservorräte auffüllen konnte. Praktisch!

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Abfahrt 9:15 Uhr. Kein Rekord, einfach ein bisschen gemütlich gemacht. Muss auch mal sein. – Belegte Brötchen, eine Nussecke und eine Cola beim Bäcker in Gemünden direkt nach dem Start geholt. Frühstück – wie mittlerweile üblich bei mir – während der Fahrt kurz nach 10:30 Uhr. Bis dahin lief es OK, fühlte sich aber etwas mühsam an. Kurz nach dem Frühstück lief es jedoch richtig super. Ich fühlte mich gut und es lief – zumindest gefühlt – besser. Vielleicht sollte ich doch morgens schon sofort frühstücken, um die Energiespeicher schon früher zu füllen!? Aber großen Hunger habe ich morgens eigentlich noch nicht. Na, vielleicht einfach mal ausprobieren…

Gestern hatte ich ja auf der Tour durch’s Sinntal keinen Supermarkt direkt an der Route (oder wenigstens von dort sichtbar) gefunden. Das sollte mir nicht noch einmal passieren, daher hatte ich den Plan, in Würzburg Lebensmittelnachschub zu kaufen. Nach Befragung einiger Passanten stellte sich heraus, dass es in der Stadt einen tegut gibt, der auch recht leicht erreichbar ist. Dort habe ich mich also mit neuen Vorräten eingedeckt. Für heute Abend ein paar Nudeln und eine kleine Dose Thunfisch mit Gemüse und Dressing. Das habe ich dann über die gekochten Nudeln gekippt, gut durchgerührt und noch etwas angewärmt, so dass ich gut gegessen habe. Ansonsten habe ich noch die Notvoräte aufgefüllt, d.h. Instantnudeln und Bifis. Und ein paar Süßigkeiten zur schnellen Zuckerzufuhr. Natürlich durften auch zwei gekühlte Radler nicht fehlen. Ach ja, und jetzt – nach ca. 1,5 Wochen – ist mein Mini-Duschzeug fast leer. Also habe ich Nachschub besorgt.
Nach dem Einkauf gegen 13:15 Uhr habe ich dann in einem Park auf einer Bank im Schatten mein zweites Brötchen und eines der Radler vertilgt. Ich brauchte eh Platz in den Taschen nach dem großen Einkauf. Guter Grund, oder? 😉

Unterwegs findet man immer mal wieder schöne Anblicke, wie z. B. das “Baumtor”…

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… oder auch Ruinen oberhalb des Flusses. Wirkt live natürlich alles noch viel besser, aber sieht gut aus, oder?

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Direkt nach dem Start kam ich ja an den Main, aber irgendwie wurde ich mit dem Fluss zunächst nicht richtig warm. Ich meine, ich will ja nicht fluss-feindlich sein, aber irgendwie sind Flüsse doch alle gleich! In der Mitte Wasser, rechts und links ein Ufer und ein mal näher mal weiter weg gelegener Radweg daneben. So gesehen, eigentlich langweilig, oder? 😉 Jaaa, bei der Weser und weiter im Verlauf mit der Fulda ist es etwas anderes gewesen. Die Weser war mein erstes großes Flussziel, und das erste Mal ist ja immer etwas Besonderes. 😉 Außerdem bin ich der Weser/Fulda tagelang treu geblieben. – Erst etwas später, so richtig in Würzburg, habe ich erkannt, dass es bei den Flüssen eigentlich auf die Umgebung ankommt. Würzburg zum Beispiel ist – soweit ich das in der kurzen Zeit sehen konnte – eine schöne Stadt. Eine schöne Promenade mit tollem Blick auf die oberhalb thronende Burg, schöne Kirchen am Berg, elegante Brücken mit Heiligen- oder Löwenfiguren. Alles sehr prunkvoll. Dazu in der Stadt der Park. Sehr schön. Da passt auch ein Fluss wie der Main ganz gut hin. Mittlerweile fing der Main an, mir doch zu gefallen, aber das währte nicht lange, da es bald schon wieder Zeit war Abschied zu nehmen und mich dem D9 folgend über die Berge Richtung Tauber durchzuschlagen.

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Und noch das große Würzburg-Panorama:

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p1000912Gestartet bei 157 m ü. NN., der Park in Würzburg lag schon auf 205 m und nach Würzburg ging es kilometerlang erst mal nur bergauf bis auf 347 m. Dann ging es leider noch einmal recht tief runter zur Autobahn-Überquerung im Tal und anschließend wieder rauf. Zwar war das Bergaufstück größtenteils im Wald und daher etwas kühler (zum Glück), aber es war so steil, dass ich bei kleinen Verschnaufpausen Mühe hatte, die Bremsen so stark zu betätigen, dass ich nicht rückwärts runterrollte! Am Fuß des Berges stand was von 16 %, aber ich glaube, dass einige Stellen noch deutlich steiler waren. Das war echt unglaublich. Der steilste Aufstieg der ganzen Tour. Zum Glück komplett geteert, denn auf Schotter hätte ich sonst – trotz viel Gewicht – arge Probleme mit der Traktion bekommen. – Nun ja, da ich aber auch hier vorher wusste, dass einige knackige Steigungen kommen würden, ich aber auch wusste, dass es anschließend fast nur noch bergab geht Richtung Tauber, nahm ich es gelassen. Sehr schwitzend und sehr angestrengt, aber gelassen. Kennt Ihr das, wenn einem (fast) alles egal ist und man sich einfach stur in sein Schicksal ergibt? 😉

Neuer Hitze-, Anstrengungs- und damit Trinkrekord. Diesmal waren die ersten 3 Liter Wasser schon um 15:55 Uhr (nach gut 69 km) weg, so dass ich die Ersatztrinkblase mit weiteren 3 Litern dranhängen musste. Von der zweiten ist während der Fahrt ungefähr ein weiterer Liter weggegangen. Dazu noch die anderen Getränke und mehr Wasser abends im Zelt. Also 6 Liter habe ich heute mindestens getrunken.

Es lohnt sich immer wieder mal, rechts und links des Weges zu schauen. So entdeckte ich zum Beispiel diese Kapelle mit besonders schön angelegtem Weg dorthin; außen mit Bäumen und innen in weiß die Kreuzweg-Stationen. Ein paar Bänke fehlen auch nicht. Ich mag die Symmetrie. (Nur die Schautafel links stört.)

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Übrigens kann man sich auf die Routen der Radwege meistens einigermaßen verlassen, wobei ein paar Mal kleinere Umwege nötig wurden – mal offiziell ausgeschildert, mal nicht. Mit “man kann sich (meist) drauf verlassen”, meine ich, dass die Strecken meistens ganz gut zu befahren sind. Kleinere Ausnahmen gibt es immer wieder mal, aber die schlechten Wegstrecken sind meist nicht so lang, dass es sich lohnen würde, sich groß darüber aufzuregen. 😉 ABER heute gab es einen dicken Knaller! Mitten in der offiziellen Route eine Treppe, die ich – laut Route – runter sollte!

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Zwar gibt es zwei Fahrspuren, um Räder oder Kinderwagen rauf oder runter zu schieben, aber für vollbeladene Trikes klappt das natürlich so nicht. Runter ginge es ja mit einem normalen Fahrrad vielleicht noch, aber ich denke, dass auch die wenigsten Zweirad-Tourenradler große Lust haben, ein schweres, vollgepacktes Rad da hochzuschieben. Eine Alternativ-Route ist an der Stelle nicht ausgeschildert, wenn man aber einfach nach links fährt und danach zweimal rechts und wieder links, dann ist man wieder auf der richtigen Strecke. Interessanterweise findet man auf diesem Umweg dann sogar wieder Hinweisschilder. Die Planer scheinen also damit zu rechnen, dass man nicht die Treppe nimmt, aber ausgeschildert ist dazu an der Treppe eben leider nichts.

Kurze Infos zur Beruhigung:
Trotz auch heute mal wieder extremer Belastungen für Mensch und Rad durch steile Bergauf- und Bergab-Passagen ist alles heile geblieben. Das Rad hat sich nicht mehr verdreht und den Knien geht’s auch noch gut. Alles in Topform. 🙂

Da die heutige Tagesetappe doch wieder etwas länger wurde, weil lange keine Campingplätze kamen, bin ich erst um 19 Uhr angekommen; das war dann der Campingplatz Willinger Tal südlich von Bad Mergentheim, welcher leider nicht an der Route liegt und daher ein paar extra Kilometer bedeutet. Ich habe dann schnell mein Zelt aufgebaut und noch so gerade im Hellen kochen und essen können. Ab 20 Uhr ist mittlerweile nicht mehr allzu viel mit Licht. Zum Duschen ging es schon in dunkler Nacht, obwohl ich kurz nach dem Essen gegangen bin. – Übrigens, der Campingplatz ist NICHT zu empfehlen, da die sanitären Anlagen nicht besonders gut gepflegt sind und der Boden auch noch recht steinig war, was das Einbringen der Heringe extrem erschwert hat. Wäre der Preis wenigstens niedrig gewesen, wäre es ja OK, aber der Preis lag auch eher im oberen Bereich meiner Campingübernachtungen. => Da nie wieder!

Ich habe die 1.000er-Marke geknackt!!! Insgesamt bisher gefahren: 1.007,5 km. 🙂

Und wie üblich noch der Track:

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Montag, 12.09.2016:

Heute ging der Wecker schon vor 7 Uhr, weil ich auf jeden Fall zuhause anrufen wollte, um meiner Jüngsten zum 7. Geburtstag zu gratulieren. Eine Glückwunschkarte sowie ein kleines Geschenk hatte ich schon letzte Woche in Minden besorgt und so früh abgeschickt, dass die Sachen auf jeden Fall rechtzeitig vor dem Geburtstag ankommen. Sie hat sich wohl auch sehr darüber gefreut. 🙂
Es ging halt leider nicht anders, als im September zu fahren und damit in Kauf zu nehmen, dass ich an Sophies Geburtstag nicht da bin. Daher musste ich mich schon ein bisschen anstrengen, um das wieder gut zu machen. 😉

Heute gab’s bzgl. der Tagesverpflegung was Neues. Normalerweise hole ich mir ja belegte Brötchen beim Bäcker, aber ich habe ja in der Jugendherberge übernachtet und da gehört das Frühstück mit zum Preis dazu. Das kann man auch nicht rausbuchen. Also bin ich heute am Montagmorgen in den (fast leeren) Frühstücksaal gegangen und habe mir die üblichen zwei Brötchen geschmiert und eingepackt. Vermutlich darf man eigentlich nichts mitnehmen, aber ob ich zwei Brötchen dort esse oder nichts esse, aber zwei Brötchen geschmiert mitnehme, macht für die ja keinen Unterschied. Immerhin habe ich allerdings noch eine Banane direkt vor Ort gegessen und zwei Tassen O-Saft dazu getrunken. Eine gekühlte Cola – auch, um die Brötchen frisch zu halten – konnte ich dort auch kaufen. Prima, damit bin ich für die nächsten Stunden versorgt.

Mein Zimmer lag im ersten Stock ganz am Ende eines langen Flures, obwohl ich sicher bin, dass auch deutlich nähere Zimmer frei gewesen wären, aber egal. So habe ich meine ganzen Sachen halt wieder den ganzen Weg zurück zum Eingang geschleppt. Diesbezüglich ist Campen doch irgendwie praktischer, denn man kann ohne Schlepperei das Rad direkt neben dem Zelt beladen. Bei Regen notfalls sogar im Zelt.

p1000790Dann gab es natürlich noch das unvermeidliche Gespräch mit dem Chef des Hauses wg. des Brandlochs im Tisch. Der Tisch habe 600,- € gekostet (Anm. Stefan: Allerdings hat der auch schon eine Menge anderer Löcher, wenn auch kleinere.), aber er könne das vermutlich reparieren lassen, so dass es vielleicht nur um die 50,- € kosten würde. Er würde sich dann melden. OK, meine Kontaktdaten hat er ja. Mal sehen, wann er sich meldet und was er dann genau will. Notfalls muss ich halt die Versicherung einschalten. Wird schon werden…

Dann wollte ich mein Rad aus der Fahrradgarage holen. Dort hatte ich das Rad sicherheitshalber mit zwei Schlössern gesichert. Schloss 1 ist ein recht stabiles Faltschloss mit Schlüssel. Kein Problem; Schlüssel ist da. Schloss 2 ist ein einfaches dünnes Kabelschloss mit Einzugsautomatik und Zahlenschloss, wie es das vor einiger Zeit mal bei Aldi gab. Ich weiß, dass das Schloss nicht besonders sicher ist, aber es soll auch eher einen abschreckenden Charakter für Gelegenheitsdiebe haben, wenn ich den Schlüssel für das andere Schloss nicht zur Hand habe, denn das Zahlenschloss kriege ich ja immer auf, denn die Zahlenkombination habe ich mir gut gemerkt (und außerdem noch in meinem Passwort-Manager KeePass hinterlegt). Eine sichere Sache also… dachte ich… aber heute Morgen ließ sich das Zahlenschloss nicht mehr öffnen, obwohl ich ganz sicher – mehrfach kontrolliert – die übliche Kombination verwendet habe. Vielleicht hat sich unbemerkt die Kombination verstellt? Keine Ahnung, jedenfalls ging das Sch**ss-Ding nicht mehr auf. 🙁 Hier zahlte es sich jetzt aus, dass das Sicherheitsniveau des Schlosses nicht besonders hoch ist, denn ich konnte die Stränge des verzwirbelten Kabels einzeln mit einer Kneifzange, die ich zum Glück in meinem Werkzeugfundus mitführe, durchtrennen. Ich habe also heute Morgen mein eigenes Rad geknackt. Oh, Mann! – Übrigens stand die Kneifzange schon fast auf meiner Streichliste, weil das Multitool auch eine Kneiffunktion in der Zange integriert hat, aber damit kann man bei weitem nicht so gezielt arbeiten wie mit einer richtigen Kneifzange. Jetzt bin ich sehr froh, dass ich sie doch mitgenommen habe. So musste ich wenigstens niemand von der Jugendherberge bitten, mir Werkzeug zum Knacken eines Fahrradschlosses zu leihen. Das hätte nur unnötige Fragen aufgeworfen. 😉 Wo ich schon den “guten” Tisch beschädigt hatte …

Nun ja, das alles hat natürlich mal wieder ziemlich gedauert, so dass es erst um 9:45 Uhr los ging. Frühstück gab es dann während der Fahrt, ungefähr eine Stunde nach Abfahrt gegen 10:45 Uhr.

p1000805Eine halbe Stunde später nehme ich in Schmalnau Abschied von der Fulda und dem Fuldaradweg R1, denn der D9 verläuft jetzt auf dem R2 durchs Tal der Sinn. Macht Sinn, oder? (Sorry, aber DAS Wortspiel musste jetzt sein!)

In meinen Unterlagen hatte ich schon notiert, dass heute über viele Kilometer mit Steigungen zu rechnen ist und so war es dann auch. Gestartet bin ich bei der Jugendherberge von 304 m über NN, dann ging’s erst mal wieder runter zur Fulda, welche im Süden der Stadt Fulda (echt verwirrend, wenn Stadt und Fluss gleich heißen) auf 285 m ü. NN liegt. An der Fulda ist noch alles recht gut, aber ich bog ja recht bald ab und da fingen die z. T. recht knackigen Steigungen dann an. Um 12:45 erreichte ich die Schnapszahlhöhe von 444 Metern über NN, aber ich hatte wieder nichts Alkoholisches zu Trinken da, also einfach weiterfahren.

Der Höhepunkt nach langem Aufstieg war bei 502 m ü. NN nach 34,9 km um 13:38 Uhr erreicht.

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Ausblick vom höchsten Punkt der heutigen Etappe auf 502 m über NN.

Danach ging es erst mal steil abwärts (coole Schussfahrt!), so dass ich um 14:10 Uhr wieder auf 289 m war, also der Höhe, auf der ich in Fulda an der Fulda gestartet bin. Ergo: Alles völlig “unnötige” Berge. 😉 Natürlich gab es nicht nur den einen großen Anstieg, sondern es gab immer wieder ordentliche Steigungen, dann wieder Abfahrten usw. Aber da ich damit gerechnet hatte, war alles halb so schlimm. Alles eine Frage der Einstellung! – Übrigens, der heutige Campingplatz (in Gemünden am Main) liegt sogar nur noch auf 159 m ü. NN, ich bin also heute sehr viele Höhenmeter raufgefahren, aber immerhin etwas über 100 Höhenmeter weiter runter. Ist ja schon mal was. Im Gegensatz zu den meisten anderen Flüssen, denen ich so im Laufe der Tour folge, durfte ich nämlich ausnahmsweise mal die Sinn hinunter fahren. Normalerweise fahre ich die Flüsse ja rauf, wodurch sich zwangsläufig eine Gesamtsteigung ergibt.

Nach einer kurzen Rast in Zeitlofs, wo ich tatsächlich einen geöffneten Bäcker direkt an der Route sah, was heute sonst kaum/nicht vorgekommen ist, fiel mein Blick auf ein Schild, das auf die “Röhn-Apotheke” hinwies. Da wurde mir nochmal klar, dass ich ja gerade in der Röhn unterwegs bin. Röhnräder habe ich aber keine gesehen. Nun ja, jedenfalls hat mich das zu einem spontanen kurzen Gedicht animiert:

Die Röhn (aus Sicht eines Radreisenden)

Die Röhn
ist sehr schön,
aber ich gewöhn’
mich nur schwer an die Höh’n.

(von Stefan Leupers, 12.09.2016)

Genial, oder? – Hat Goethe eigentlich jemals ein Röhn-Gedicht verfasst? 😉

Die Strecke heute war übrigens angenehm ruhig. Während es auf dem Weserradweg von anderen Radlern nur so wimmelte, so dass man kaum aus dem Grüßen rauskam, war es auf dem Fuldaradweg schon etwas ruhiger, aber immer noch recht viel los. Wobei ich sagen muss, dass es um die große Stadt Kassel besonders schlimm war, denn da nutzten abends unglaublich viele Rennradfahrer und einige Mountainbiker den Fuldaradweg als Rennstrecke. Nicht schön, wenn man so gemütlich mit viel Gepäck unterwegs ist. Auf dem R2 im Sinntal schließlich sind mir kaum noch Radler begegnet. Klar, mit den ganzen Steigungen ist das ja auch nicht jedermanns Sache, und deutlich abgelegener und ländlicher ist es auch. Es ist z. T. sogar so wild, dass es nicht mal geeignete Feld- oder sonstige Radwege gibt. Größere Teile die Berge rauf und runter mussten daher auf der Straße gefahren werden, aber ich bin mit leuchtend gelbes Taschen und – auch bei Tag – immer vorne und hinten mit Licht fahrend, sehr gut zu sehen, so dass es keine echten Probleme mit Autos gab. Nur zwei-/dreimal mussten hinter mir Autos oder auch mal ein LKW voll in die Eisen steigen, weil sie eigentlich Schwung hatten zum Überholen, dann aber wegen Gegenverkehr kurzfristig doch nicht konnten. Da brauchte ich manchmal schon gute Nerven, aber ich habe die herannahenden Autos und LKWs immer ganz gut in den beiden Spiegeln beobachten können und hätte – wenn es brenzlig geworden wäre – zumindest noch versuchen können auszuweichen. War aber nie richtig nötig. Nur als ein großer LKW dicht hinter mir die Bremsung hinlegte, habe ich doch mal nach rechts rüber gezuckt. Sicher ist sicher. 😉

In den Vorgärten entdeckt man übrigens immer mal wieder liebevolle Accessoires. Mein persönliches Highlight heute war das Blumen-Dreirad. Tolle Konstruktion!

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Wetter: Gestern war es ja schon warm, aber heute wieder volle Sonne und dazu noch die Steigungen. Daher war schon um 16:15 Uhr und nach nur 63,5 km der erste 3 Liter Trinkbeutel leer und musste gewechselt werden. So brauchte ich also erstmalig die Reserve auf der Tagesetappe.

Um kurz nach 18 Uhr erreichte ich den Campingplatz Gemünden am Main, welcher allerdings nicht am Main liegt, sondern an der nur wenig später in den Main mündenden Fränkischen Saale. Genau genommen liegt der Campingplatz (und das angrenzende Freibad) auf einer Saaleinsel gegenüber der Stelle, wo die Sinn in die Saale mündet. Der Campingplatz ist übrigens prima. Mit 11 € für 1 Person mit Zelt zwar keiner von den ganz günstigen, aber unbegrenzt Duschen ist dafür schon im Preis inbegriffen. Die machen hier also die Unsitte, für jedes Duschen 50 Cent (oder so) extra zu verlangen und die Duschzeit auf 3, 5 oder 7 Minuten zu begrenzen zum Glück NICHT mit. Duschen soll zwar in erster Linie sauber machen, ist für mich aber nach einem langen verschwitzten Tag auf dem Rad auch ein bisschen Entspannung, aber man kann sich nicht entspannen, wenn die Uhr läuft und man jederzeit damit rechnen muss, dass das Wasser unwiderruflich stoppt oder zumindest kalt wird. Auch, wenn 5 Minuten eigentlich ausreichend sind, um sauber zu werden, erzeugt allein der Gedanke an die Zeitbegrenzung bei mir Stress und das ist das Gegenteil von Entspannung. Daher kann ich diesen Campingplatz nur wärmstens empfehlen. Die haben sogar einen großen Waschraum mit mehreren Waschmaschinen und vielen Wäscheständern, so dass man seine Sachen prima im Sanitärhaus trocken lassen kann. War bei mir nicht nötig, weil ich das ja gestern schon in der Jugendherberge erledigen konnte, aber so eine Ausstattung hier ist echt klasse; insbesondere für Radreisende. Wenn ich gewollte hätte, hätte ich sogar noch kostenlos ins angrenzende Freibad gehen dürfen, aber dafür war es mir schon zu spät. Und sie haben auch ein einfaches Restaurant im Haus mit drin. Das habe ich heute mal genutzt, weil meine Vorräte über das Wochenende aufgebraucht wurden und ich heute auf der Route keinen Supermarkt an der Strecke gefunden habe. Da ich mich heute Abend nicht nur von Bifi Roll und Butterkeksen ernähren wollte (Notration), habe ich mir eine Currywurst mit Pommes gegönnt und dazu zwei Radler, weil ich ja tagsüber keins bekommen habe, denn Tankstellen mit Shop gab es auf der Strecke ebenso wenig. => Dicke Empfehlung für diesen Campingplatz.

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Letzer Blick auf die Fulda.

Das war jedenfalls mal wieder ein sehr erfolgreicher Tag. Die Fulda hinter mir gelassen (siehe Foto), die ersten richtigen Bergetappen relativ problemlos bewältigt, d.h. keine körperlichen Probleme damit, nur die Geschwindigkeit ist dann halt niedrig, das Sinntal durchfahren und den Main erreicht (naja, fast). Auf der Fahrt gar nicht bemerkt, aber ich habe nach Schleswig-Holstein, Niedersachen, (kurz) Nordrhein-Westfalen und Hessen nun das fünfte und letzte Bundesland meiner Nord-Süd-Deutschlandtour erreicht, nämlich Bayern. (Nachtrag: Stimmt gar nicht, es wird auch noch kurze Abstecher nach Baden-Württemberg geben. Somit durchfahre ich sogar sechs Bundesländer!) Der Gesamtkilometerstand liegt jetzt schon bei 901 km. Somit habe ich schon knapp 2/3 der Strecke absolviert! Wow, ich fand, das ging ziemlich schnell. Für mich ist die Zeit jedenfalls gerast, denn die Tage sind so vollgepackt, dass keinerlei Zeit für Langeweile bleibt. Immer ist man beim Abbauen/Einpacken, beim Fahren auf dem Rad, beim Aufbauen/Auspacken, bei der nötigen Körperpflege, beim Essen, Bloggen und schließlich Schlafen. Und jeder Tag ist so voll mit Eindrücken und neuen Erfahrungen, dass es im Rückblick schwerfällt, das alles sortiert zu bekommen. Außerdem ist es eine interessante Erfahrung, wenn man morgens noch nicht weiß, wann und wo man was zum Essen findet und wo man abends schlafen wird. Natürlich habe ich morgens einen groben Plan im Kopf, wo ich mindestens und idealerweise hin möchte, aber aufgrund äußerer Einflüsse klappt das eben oft so nicht. Da muss ich meine selbstgemachte Etappen-Liste mit potentiellen Unterkünften wälzen und überschlagen, was ich schaffen könnte. Die ursprüngliche Idee, einfach bis 16 oder 17 Uhr zu fahren und dann den nächstbesten Campingplatz zu nehmen, scheitert schon allein daran, dass es immer wieder auch Etappen gibt, da kommt für 50 km kein einziger Campingplatz. 50 km sind aber gut 4 Stunden Fahrt. Viel später als 18 Uhr sollte man aber nicht am Campingplatz ankommen, wenn man das Zelt aufbauen und Essen kochen noch im Hellen machen möchte. Die Duschen finde ich dann auch im Dunkeln. Das ist das geringere Problem.

Und wie üblich noch der Track, wobei die Karte gut zeigt, dass auf der ganzen Strecke an der Sinn zwischen Fulda und Gemünden keine größeren Orte sind:

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PS: Da mein Notebook einfach nicht mehr richtig online gehen will, habe ich jetzt mal versucht, die auf dem Notebook erstellten bzw. erarbeiteten Artikel und Bilder per Bluetooth vom Notebook auf das Smartphone und von da dann in den Blog hochzuladen. Ist zwar ein bisschen lästiger, aber WordPress kriegt die Artikelbearbeitung  auf dem kleinen Handy-Display erstaunlich gut hin. Bravo. – Somit sind jetzt alle bisherigen Tage veröffentlicht. – Seht mir gelegentliche Tipp- und Satzstellungsfehler bitte nach. Es wurde manchmal spät. [Tina: Die Korrektur wird meine liebe Frau übernehmen, sobald sie die Blogeinträge findet. ;-)]

Sonntag, 11.09.2016:

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Campingplatz Rotenburg an der Fulda kurz vor dem Aufbruch am Morgen; nur noch Zelt abbauen und Fahrrad beladen. Im Vordergrund: hochgelegter Stromkasten (Hochwasserschutz). Im Hintergrund (hinter den Bäumen): die Fulda.

Da es gestern wieder später wurde als geplant, habe ich mir heute Morgen eine halbe Stunde länger gegönnt. Wecker auf 7:30 Uhr, Abfahrt dann um 9:40 Uhr. Nicht gerade ein neuer Rekord, aber immerhin. 😉

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Sonne hinter morgentlichem Hochnebel.

Als ich losfuhr tauchte der Morgennebel noch alles in einen stillen Schleier und die Sonne war nur zu erahnen… aber mit ihrer immer noch großen Kraft vertrieb die Sonne den Nebel recht schnell, so dass es schon bald sehr warm wurde.

In Bebra habe ich zunächst den Bahnhof gesucht und gefunden, weil ich dort zu Recht einen Hotspot gesucht habe, um noch einmal zu probieren wieder mit dem Notebook ins Internet zu kommen. Gefunden habe ich dann einen Telekom-Hotspot, den ich gratis nutzen kann, weil mein DSL-Vertrag das beinhaltet. Da es mit einem manuellen Connect nicht klappte, habe ich sogar extra noch die Telekom-Anwendung zum Verbindungsaufbau mit dem Handy heruntergeladen. Es waren nur 14 MB oder so, so dass es mit LTE rasend schnell ging. Dann musste ich die Installationsdatei jedoch per Bluetooth aufs Notebook schicken, was quälend langsam war und eine gefühlte Ewigkeit (mehrere Minuten) gedauert hat. Als es dann endlich soweit war, habe ich das Programm installiert und es konnte auch mit meinen Login-Daten erfolgreich eine Verbindung aufbauen, d.h. wie schon bei Tethering klappte die WLAN-Verbindung, ich hatte eine IP-Adresse, ein Standardgateway und einen DNS-Server der funktioniert. “ping www.google.de” ging, aber jeder Zugriff per Webbrowser nicht. Zum Mäusemelken! – Nein, ich habe keinen Proxy eingetragen. Sonst noch Ideen?

Als ich hier dann zum wiederholten Mal entnervt aufgegeben habe, suchte und fand ich eine Bäckerei, aber die verkauft sonntags nur trockene Brötchen, d.h. ohne Belag. 🙁 Tja, wenn sie mein Geld nicht wollen, dann trag ich’s eben mal wieder zur Tankstelle (diesmal war es JET mit einem Spar Express Shop drin), wo es sehr leckere belegte Brötchen mit guter Auswahl gab. Das eine mit Frikadelle hab ich als – wie üblich – verspätetes Frühstück sofort gegessen, das mit Kochschinken für später aufgehoben. Durch die gekühlten Getränke blieb das in der leichten Kühltasche trotz der Temperaturen bis zum Nachmittag ausreichend frisch. – Als ich von der Tankstelle aufbrach, hatte ich zwar “schon” knapp 10 km auf dem Tacho, äh, GPS, aber eigentlich ging es dann erst so richtig los. Die weitere Fahrt war schön. Zwar ging es immer mal wieder etwas rauf und runter, aber man gewöhnt sich dran, und hier in der Gegend geht es aufgrund der Topologie leider nicht anders. Und leider kann es nicht immer einen Radweg direkt am Fluss geben, was natürlich ideal wäre.

Von Bebra ging es dann weiter Richtung Bad Hersfeld. Kurz vor Bad Hersfeld lag mitten in der Walachei ein großes DHL-Verteilzentrum. Hmm, hat nicht Amazon eine Niederlassung in Bad Hersfeld? Na, wenn das mal nicht zusammenhängt…

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Wenig später wurde ich vor die Wahl gestellt, friedlos zu werden, äh, nach Friedlos zu fahren… oder eben doch weiter nach Bad Hersfeld. Ich habe mich für letzteres entschieden und bin weiter auf dem D9 aka R1 aka Fuldaradweg gefahren. Nicht nur bis Bad Hersfeld, sondern auch bis Schlitz und weiter… War wohl besser so.

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Ungefähr drei Stunden nach dem Frühstück bzw. 52 km nach dem Start gönnte ich mir die Mittagsrast auf einer Bank im Schatten (wichtig!) sowie das zweite Brötchen und ein Radler. Die Pause sollte aber nicht allzu lange dauern, da ich ja noch was schaffen wollte.

Übrigens stehen hier manchmal auch einfach so Türme in der Gegend rum. Nein, ok, es war nur der eine, aber das sah schon irgendwie kurios aus. Mich würde interessieren, was da früher mal stand. – Geht das mit dem Zeitreisen eigentlich jetzt? Doc Brown, Marty McFly, könnt Ihr mich mal kurz abholen?

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(Nachtrag: Genau diesen Turm aus fast gleicher Perspektive hat die Tagesschau vom 18. Mai 2017 gezeigt.)

Heute war mit Sicherheit der heißeste Tag meiner bisherigen Tour, denn ich habe erstmalig – zusätzlich zu Cola und Radler, was zusammen ein Liter ist – auch eine 3-Liter-Trinkblase schon während der Fahrt um 16:30 nach nur 74 km komplett geleert. Bisher war meistens noch ein kleiner (oder größerer) Rest drin, den ich abends getrunken habe. Nach der Tour habe ich sicher auch schon wieder mindestens 1,5 Liter in mich reingekippt. Insgesamt habe ich heute am Tag also sicher wieder 5,5 Liter oder sogar noch etwas mehr getrunken. Bei Sonne und Bewegung schwitzt sich eben ganz schön was weg.

Mein Ziel für heute war, mindestens bis Fulda zu kommen und das habe ich auch geschafft. Übrigens, für die, die es noch nicht wussten: Fulda liegt doch tatsächlich, man glaubt es kaum… tadaaa… an der Fulda! Nein, wie, oh, doch! 😉

Leider gibt es hier in und um Fulda keine Campingplätze, jedenfalls haben weder OpenStreetMap noch Tante Google was Passendes ausgespuckt. Ich hätte mich also entscheiden müssen, entweder schon deutlich früher Feierabend zu machen (das wollte ich nicht) oder ein recht großes Stück weiter fahren zu müssen (was wieder seeehr spät geworden wäre; auch blöd!). Aber in Fulda hatte ich eine Jugendherberge auf der Liste, welche sogar recht nah an meiner Route lag. Leider jedoch – wie ich dann feststellen musste – ein gutes Stückchen den Berg hoch. Naja, was soll’s. Zur Sicherheit hatte ich kurz vor Fulda schon mal bei der Jugendherberge angerufen und gefragt, ob noch ein Zimmer für mich frei sei, was bejaht wurde. (Gestern hatte ich prophylaktisch schon mal in der Jugendherberge in Bad Hersfeld angerufen, weil ich da noch dachte, dass ich so weit kommen könnte, ging dann aber aufgrund der Radprobleme nicht, aber die waren schon komplett ausgebucht. Naja, es kam dann ja eh alles anders… – Aber vorher anrufen ist auf jeden Fall eine gute Idee.)
Ich hatte für mich (und die Familie) ja extra Jugendherbergsausweise besorgt, damit ich diese Option auch habe, was sich jetzt ausgezahlt hat. 🙂

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Meine Wäscheleine im Jugendherbergszimmer; die Socken und Unterwäsche, die an den Wäscheklammern rechts hingen, sind schon abgenommen und verpackt.

Luxuriöserweise habe ich ein Einzelzimmer für 32,- € gebucht, weil ich ja sonst auch immer ein Einzel”zimmer” im Zelt habe. 😉 Jetzt sitze ich in einem Zimmer mit zwei Doppelstockbetten und kann mir aussuchen in welchem der vier Betten ich schlafe. Ein eigenes WC sowie Bad mit Dusche habe ich auch auf dem Zimmer. Luxus pur! Das bin ich von Campingplätzen nicht gewöhnt. So habe ich die Gelegenheit gleich genutzt und mal wieder in Ruhe Haare und Bart getrimmt, wo ich doch ein Badezimmer mit Steckdose und Dusche für mich alleine habe. Und als krönenden Abschluss konnte ich sogar ohne Extrakosten meiner Wäsche waschen, was eh langsam mal wieder Zeit wurde. Ich habe zwei Saugnäpfe, eine Wäscheleine und einige leichte Mini-Reisewäscheklammern dabei, so dass ich die Sachen zum Trocknen in meinem Zimmer aufhängen konnte. Morgen kann ich dann direkt in die Klamotten von der Leine steigen und den Rest für die nächsten Tage einpacken. Super, so verliere ich nicht wieder einen halben Tag für die Wäsche. – In die Wäscheleine habe ich auf einer Seite in gewissen Abständen einige Knoten gemacht, damit die Kleiderbügel an den Knoten hängenbleiben und nicht alle in der Mitte zusammenrutschen, da die Wäscheleine aufgrund des Gewichts doch etwas durchhängt.

Nachdem ich dann also das Zimmer bezogen, mich gepflegt und geduscht habe, wurde also erstmal die Wäsche reingeschmissen und dann draußen im Sitzbereich mit dem Trangia gekocht. Heute gab’s Nudeln mit Pilzsoße und dazu ein Bifi aus dem Vorrat, da ich ja heute, am Sonntag, nicht einkaufen konnte. Obwohl, naja, vielleicht hätte ich im Tankstellen-Shop was bekommen, aber da habe ich gar nicht erst nachgeschaut, weil ich ja ausreichend versorgt war.

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Das Loch rechts ist von mir; die anderen Schäden waren vorher schon drin.

Übrigens, aus recht dünnem Plastik geflochtene Tische eignen sich NICHT als Unterlage für den Traniga. Also, die Wärmeabstrahlung des Trangia nach unten ist recht gering, weil der Brenner selbst ja Abstand vom Boden hat und die Flamme nach oben geht. Jedenfalls habe ich schon zuhause auf einem Kunstoff-Gartentisch und auf Campingplätzen auch auf recht trockenem Gras und sogar auf der Baumarktplane, die ich als Unterlage für’s Zelt nehme, gekocht. Alles ohne Probleme, aber ich wunderte mich dann eben doch, dass unten im Windfang kleine Flammen erschienen, wo keine hingehören. Es war aber nicht die Brennerflamme, sondern der Kunststoff, der sich wohl selbst entzündet und ein kleines Loch hineingebrannt hatte. Die Flamme ließ sich leicht auspusten. Ich habe dann auf dem Steinboden weitergekocht. Mit Zelt koche ich ja auch immer am Boden. Der Tisch hatte auch schon ein paar andere kleinere Löcher. Also besonders stabil scheint das Teil eh nicht zu sein, aber… dass der direkt anfängt zu brennen, obwohl er keinesfalls direkt mit einer Flamme in Kontakt gekommen sein kann, hat mich doch sehr verwundert. Ich habe das mal gemeldet, aber die DJH-Angestellte wusste jetzt auch nicht, was sie mit der Info machen soll. Morgen früh sei der Chef wieder da. Naja, schauen wir mal, ob da noch was nachkommt. Meine Kontaktdaten haben sie ja und ich hoffe mal, dass notfalls die Haftpflicht einspringen würde. Shit happens… 😉

Und wie üblich noch der Track:

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Samstag, 10.09.2016:

Gestern bin ich ja nach den 123 km recht spät am Campingplatz angekommen und daher hat sich auch alles andere entsprechend verschoben. Daher habe ich den Wecker mal auf 8 Uhr gestellt und den Morgen etwas ruhiger angehen lassen. Abfahrt somit erst gegen 10:30 Uhr, aber was soll’s. 😉

Auf geht’s, weiter die Fulda rauf. Die nächste Bäckerei auf meiner Route war in Melsungen, was aber noch ein ganzes Stück zu fahren war. Die normale Route, d.h. mein D9 bzw. aktuell der Fuldaradweg, welcher hier in Hessen R1 heißt, führt meist schön nah an der Fulda, aber eben nicht an passenden Geschäften vorbei. Wie so oft fand ich zuerst eine Tankstelle und holte dort zumindest schon mal die gekühlten Getränke. Leider waren die Brötchen in dieser Tankstelle nicht so berauschend, so dass ich verzichtet und weitergesucht habe. Kurz danach fand ich dann eine Bäckerei in einem Supermarkt, der “tegut” heißt. Das scheint eine Kette zu sein, denn den gleichen Supermarkt fand und nutzte ich später auch in Rotenburg an der Fulda. Allerdings muss das wohl eine lokale Kette sein, denn bei mir zuhause im Rheinland kenne ich die nicht. Von der Größe und Ausstattung würde ich die mit Edeka vergleichen. Nun ja, das erste Brötchen des Tages wurde dann jedenfalls beim Rausrollen aus der Stadt auf dem Rad vertilgt. Da die Bedienung zwar gesagt hatte, sie würde Butter drauf tun, stattdessen aber wohl doch (auch?) Remoulade verwendet hat, musste ich jedoch auch mal anhalten, um das ganz vorsichtig zu essen, damit nichts kleckert. Dieses “Früh”stück bzw. eher “Spätstück” gab’s also heute erst nach 12 Uhr.

Notiz an mich selbst:
In Bäckereien unbedingt drauf bestehen, dass nur(!) Butter verwendet wird und keine(!) Remoulade.
Habe ich bisher immer vergessen dazuzusagen, aber gefragt haben sie auf meiner bisherigen Tour noch nie. 🙁 Bei meiner Stammbäckerei in Aachen-Haaren fragen sie normalerweise. Das finde ich besser. – Es schmeckt ja super mit Remoulade, aber es kleckerst eben leider auch ziemlich.

Fluss: Anfangs sah man fast keinen Unterschied zwischen der Weser und der Fulda, was wohl aber auch daran lag, dass es eine Reihe von Staustufen gab, die die Fulda tiefer und breiter aussehen machten als sie eigentlich ist. Mittlerweile gibt es keine Staustufen mehr und die Fulda ähnelt in Breite und Tiefe der Rur (die ohne “h”) bei Düren oder Jülich.

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Das positive Highlight des heutigen Tages war die Überquerung der Fulda. – Was? Diese Flußüberquerungen mache ich doch andauernd und fahre mal auf der rechten und mal auf der linken Seite. Stimmt, aber bisher gab’s immer Brücken, diesmal nur eine schwebende Seilzug”fähre” mit Handbetrieb! Als ich eintraf, verließ gerade eine Gruppe von Radfahrer, die wohl in zwei Gruppen fahren musste, da maximal 4 Personen und 4 Fahrräder zugelassen sind, die “Fähre”. Praktischerweise war die Gondel damit immerhin schon mal auf der richtigen Seite. Ich habe mein Fahrrad vorsichtig hineingeschoben (es passte so gerade), die Türen geschlossen und dann fing das Kurbeln an. In der “Bedienungsanleitung” stand, dass zwei Leute kurbeln sollen, aber ich war allein, also wurde auch allein gekurbelt. Sonst sind ja immer nur die Beine aktiv, aber jetzt mussten die Arme mal ran. Meine Beine sind allerdings gut trainiert und können ohne Probleme den ganzen Tag lang viele Stunden in die Pedale treten. Die Arme dagegen waren froh, als einige Minuten später die Anlegestelle auf der anderen Seite erreicht war. Es ist übrigens schon irgendwie ein… äh, sagen wir mal… interessantes Gefühl, so allein mitsamt Rad mitten über dem Fluss zu schweben… mit nichts unter einem als einem Metallgitter. Es machte zwar alles einen neuen, stabilen Eindruck, aber ich habe schon kurz überlegt, was ich mache, wenn der Korb mit mir und Rad doch ins Wasser fallen sollte. Sicher ist sicher… 😉

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Um 14:30 die erste richtige Pause mit auf einer Bank sitzen, (zweites) Brötchen essen und Radler trinken.

Ich bin von meinem Liegedreirad (Trike) immer noch total begeistert, da man damit einfach sehr bequem reisen kann und es sich gut anfühlt, damit zu fahren. Der Spaßfaktor ist einfach höher als beim normalen Rad. So ein bisschen Go-Kart-Feeling umschreibt es vielleicht am besten. Und dennoch hat mein Rad heute leider auch das negative Highlight gesetzt. Schon sehr früh auf der Fahrt heute, hatte ich subjektiv das Gefühl, dass ich langsamer voran komme als sonst, was aber wohl nicht nur mit den mittlerweile häufiger und höher werdenden Bergen zu tun hat. Selbst objektiv war meine Durchschnittsgeschwindigkeit heute einige km/h niedriger als bisher. Komisch, dass sich das Rad so langsam anfühlt, aber es gab keine merkwürdigen Geräusche, die Schaltung funktionierte auch gut. Muss ich mir also irgendwie einbilden… habe wohl müde Beine nach den letzten beiden langen Etappen… dachte ich. Aber irgendwas war doch komisch. Ich bemerkte nämlich zunächst, dass die Kippgefahr in schnellen Linkskurven scheinbar höher war als sonst. Gut, normalerweise liegt das Trike ja auf der Straße wie ein Brett, wenn man’s nicht zu sehr übertreibt bzw. sich gut in die Kurven reinlehnt. Mit meiner vollen Beladung ist der Schwerpunkt deutlich höher und ich weiß, dass die Kippneigung in Kurven und bei schrägem Untergrund damit deutlich größer ist als normal. Daher fahre ich auf der Tour viele Stellen deutlich defensiver und langsamer als im Alltag mit wenig und niedriger Beladung. Es schien aber mit der Zeit schlimmer zu werden. Als ich mal anhielt, um nach dem Rechten zu schauen stand das Trike am Straßenrand, der minimal nach rechts abschüssig war, und sobald ich den Sitz verließ, fing das Trike von selbst an auf die rechte Seite zu kippen! Ich konnte es so gerade noch festhalten. Hallo? Das macht es doch sonst nicht!? Also habe ich die Ladung überprüft. Naja, ok, die Sachen scheinen schon leicht nach rechts verrutscht und rechts ist auch der schwerere Beutel mit dem Zelt usw., aber eigentlich dürfte das nichts ausmachen. Ging ja bisher auch. Wieder aufgestiegen, weitergefahren… aber bald wieder angehalten und nochmal geschaut. Ja, es hängt schon irgendwie alles nach rechts. Hmm, vielleicht doch zu ungleich beladen? Komisch, aber wer weiß. Ich habe mich dann dazu durchgerungen, die obere Schicht mit den Beuteln und dem Fahrradrucksack nochmal neu zu positionieren. Also, Spanngurte lösen, oben alles ab und in neuer Reihenfolge, d.h. mit mehr Gewicht auf der linken Seite, wieder drauf. Puh. Dann weitergefahren, aber gemerkt, dass es nicht wirklich besser geworden ist. Schließlich noch ein paar Dinge von der rechten auf die linke Seite umgeräumt, um die rechte Seite weiter zu entlasten… aber es half alles nichts. Mein eigentliches Tagesziel, an das ich mal so grob gedacht hatte, war längst aufgrund der langsamen Fahrt und der vielen Extrapausen zum Checken und Umbauen in weite Ferne gerückt. Daher habe ich beschlossen, bereits den nächsten Campingplatz in Rotenburg an der Fulda – NICHT verwechseln mit Rothenburg ob der Tauber – anzusteuern. Ein Schild verriet bald, dass es noch knapp 10 Kilometer seien. Normalerweise sind 10 Kilometer für mich nicht besonders viel, aber mit einem solchen Rad können auch 10 Kilometer ganz schön lang werden. Und es wurde immer schlimmer: Geteerte Feldwege sind oft nicht ganz flach, sondern in der Mitte etwas höher und zum Rand hin leicht abfallend. Aufgrund meiner Schräglage, was es noch ganz OK, in der Mitte zu fahren, besser noch auf der linken Seite, damit die hängende Radseite auf dem etwas höheren Mittelteil des Weges fährt, aber das geht natürlich nur, wenn kein Gegenverkehr kommt. Bei Gegenverkehr musste ich mit dem ohnehin schon nach rechts hängenden Rad auch noch auf die leicht nach rechts abfallende Wegseite. Das wurde so schlimm, dass dann das Hinterrad hörbar stärker radierte und ich mich auf dem Sitz extraweit nach links auf die Kante setzen musste, was auf Dauer nicht so angenehm ist. 5 km vor Rotenburg – es wurde immer schlimmer – beschloss ich, nochmal zu halten und mal genau zu schauen, ob nicht vielleicht irgendwas am Rahmen gebrochen oder verbogen war. Da glaubte ich zwar nicht wirklich dran, da der Rahmen eigentlich sehr stabil gebaut ist, aber es konnte einfach nicht mehr nur an ungleicher Beladung liegen. Aufgrund des ganzen Gepäcks hat man keinen guten Einblick, aber als ich mich dann mal hinter mein Rad gelegt habe, sah ich sofort das Problem. Nichts gebrochen, nichts verbogen… sondern verdreht! Dazu muss man wissen, dass das Wild One von Steintrike bzw. Bike Revolution quasi aus zwei Teilen besteht. Das Vorderteil mit den Radaufhängungen rechts und links, dem Kurbelmast etc. und das Hinterteil mit der Hinterradgabel und dem Gepäckträger. Die Basis der beiden Teile sind Metallrohre, die ineinander gesteckt und mit zwei Schrauben verschraubt bzw. durch Zusammenziehen des äußeren Rohres verklemmt werden. Genau um diese Achse hatte sich jetzt das Hinterteil nach rechts verdreht. Vermutlich erst nur ein bisschen und dann nach und nach immer mehr. Klar, wenn einmal ein klein wenig Schrägstand da ist, machen die Gepäcklast und sonstige Belastungen beim Fahren das übrige. Also blieb mir nicht anderes übrig, als alles Gepäck abzuladen, die Packtasche, in der das Werkzeug ist, auszuräumen, denn das schwere Werkzeug ist natürlich ganz unten in der Tasche. Für kleinere Malheurs habe ich Ersatzschlauch, Flickzeug, Pumpe etc. und ein Multitool im direkten Zugriff im Fahrradrucksack, der leicht zugänglich oben drauf befestigt ist, aber hier brauchte ich einen recht dicken Inbus-Schlüssel, den ich nicht immer griffbereit haben muss. Nachdem das ganze Gepäck weg war, sah man die Bescherung auch endlich richtig deutlich; siehe Foto unten. Nun, dann also Fahrrad auf die Seite gelegt, die beiden Schrauben gelöst, Rad zurückdrehen und alles richten und zuletzt die Schrauben wieder – so fest wie möglich – anziehen. Natürlich zum wiederholten Male Gepäck draufpacken, Gurte spannen usw. – Die letzten 5 km nach Rotenburg an der Fulda, liefen dann endlich wieder ganz wunderbar. SO macht Trikefahren wieder Spaß. Aber die 40 km davor waren echt schlimm. Ich frage mich natürlich, warum ich das Problem nicht früher erkannt habe. Nun, erstens hatte ich das Problem zuvor noch nie. Zweitens lief das Rad ja mit gleicher Beladung am Vortag noch perfekt, denn sonst wären die 132 km nicht möglich gewesen. Drittens konnte man den Schiefstand durch das viele Gepäck darüber und daneben nicht so leicht erkennen. Viertens sind mir keine merkwürdigen Geräusche aufgefallen. Weder das Verdrehen der Rahmenrohre noch die wegen des schiefen Hinterrades sicher auch leicht verdrehte Kettenführung, die zum schwereren Treten beigetragen haben könnte, haben besondere Geräusche gemacht. Jedenfalls keine, die mir aufgefallen sind. Naja, egal, jetzt weiß ich was es war. Die Frage ist noch, warum es passiert ist, wenn’s vorher so lange gut gegangen ist. Da bin ich mir nicht ganz sicher, aber ich erinnere mich, dass ich mich heute Morgen beim Zusammenpacken – entgegen meiner sonstigen Gewohnheit – einmal leicht auf den Gepäckträger gesetzt habe. Nicht mal mit vollem Körpergewicht, aber vielleicht ist dabei schon was passiert? Ansonsten könnte ich mir noch vorstellen, dass die besonders rasante, da steile und leicht kurvige Abfahrt relativ früh heute Vormittag, auf der ich ohne Treten über 60 km/h erreicht habe, vielleicht bei der schweren Beladung des Guten etwas zu viel war? Wer weiß… – Ich gehe jedenfalls davon aus, dass ein minimaler, anfänglicher Schrägstand schon ausgereicht hat und die Gepäcklast in Verbindung mit Kurvenfahrten es dann nach und nach verschlimmert hat.

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Wetter: Leider wieder etwas Morgentau auf Wiese und Zelt heute Morgen, aber dann war den ganzen Tag Sonne pur. Insofern war heute die komplette Strecke ein

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Leider gab’s relativ wenige schattige Abschnitte und an Steigungen machte mir vor allem der fehlende Fahrtwind zu schaffen, aber ich fahre lieber in der Sonne (und schwitze und trinke entsprechend viel) als bei Regen. Insofern ist gerade alles super mit dem Wetter. Zum Glück soll es wohl auch noch eine Weile so weitergehen. Das wäre prima. 🙂

Der Rest des Tages in Kurzfassung, da eigentlich wie immer:
Abendessen kaufen, Campingplatz aufsuchen, Zelt aufbauen, Essen kochen, Essen, Abspülen, Duschen (inklusive!), Bloggen, Schlafen. (Hoffentlich, denn die Bahn ist recht nah und es fahren viele Güterzüge. Hoffentlich nachts keine oder zumindest deutlich weniger. – Nachtrag: Alles OK, ich konnte gut schlafen und habe nachts, vielleicht auch Dank der Ohrstöpsel und meiner Müdigkeit, keine Güterzüge mehr gehört.) – Insgesamt einer der günstigsten, aber dennoch sehr schönen, gut gepflegten und freundlich geführten Campingplätze. Dies war übrigens der einzige Campingplatz auf der ganzen Reise, der auf der Preisliste offiziell “Strom für ein Zelt” aufgeführt hat, was aber mit 60 Cent sehr günstig war. So war die Übernachtung trotz der Stromkosten immer noch günstiger als die meisten anderen Campingplätze, wo ich den Strom gratis bekommen habe. => Empfehlenswert!

Und wie üblich noch der Track:

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Freitag, 09.09.2016:

Losfahr-Rekord: Abfahrt schon um 8:40 Uhr, allerdings war ich auch schon kurz vor dem Wecker (stand auf 7 Uhr) wach. Morgentau gab es zwar hier – Campingplatz Höxter – wieder etwas, aber es hielt sich noch in Grenzen.

Blöderweise konnte ich gestern Abend diesen fertigen Artikel hier nicht mehr online stellen, weil irgendwann das Tethering (d.h. die Bluetooth-Verbindung) zwischen Notebook und Smartphone nicht mehr funktionierte, d.h. genau genommen sieht alles gut aus, aber es tut’s trotzdem nicht. Das Smartphone ist online (getestet) und stellt einen mobile WLAN-Hotspot zur Verfügung. Das Notebook (mein Surface Pro 3 mit Windows 10) verbindet sich auch und sagt, er habe Internet. Ich kann sogar erfolgreich ein “ping www.google.de” absetzen, aber Webseiten gehen trotzdem nicht. Natürlich habe ich beide Geräte mal neu gestartet, aber das ändert leider gar nichts.

Daraufhin habe ich versucht, in Höxter ein freies WLAN zu finden, mit dem ich mich per Notebook verbinden kann, um den fertigen Blogeintrag noch schnell hochzuladen, aber das war trotz zeitraubender, mehrfacher Versuche an unterschiedlichen Stellen mit unterschiedlichen Netzen leider nicht von Erfolg gekrönt. Teilweise bekam ich übers Smartphone Zugang, aber auf dem Notebook klappte es dann trotzdem nicht. 🙁 Irgendwann habe ich dann entnervt aufgegeben und bin losgefahren. Nicht ohne mich vorher bei einem Bäcker mit der üblichen Tagesration (2 belegte Brötchen, 1 Teilchen und 1 Cola) einzudecken. Diverse Kilometer später kamen dann an einer Tankstelle noch zwei Radler hinzu. – Nun ja, als ich dann endlich richtig aus der Stadt Höxter losfuhr war es dann schon ca. 9:30 Uhr (oder sogar noch etwas später?). In der Fußgängerzone hatte ich noch ein Foto von diesen schönen Häusern gemacht:

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Das Minimalziel für heute war die Drei-Flüsse-Stadt Hann. Münden (früher: Hannoversch-Münden), wo sich Werra und Fulda zur Weser vereinen. An dieser Stelle war ich gegen 14:45 Uhr.

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Ich war überrascht, dass dort sogar der Merkspruch auf einem Stein eingraviert war, mit dem man sich die Namen der Flüsse merken kann. Dies scheint mir das Original von 1899 zu sein. Ich kenne seit meiner Kindheit/Jugend eine etwas weniger nationalistische Variante: “Wo Werra und Fulda sich küssen / und ihren Namen lassen müssen / da entsteht durch diesen Kuss / der Weser-Fluss.” – Was der Spruch mir aber nicht beigebracht hatte, ist, dass der Zusammenfluss in der Stadt Hann. Münden geschieht. Tja, wieder was gelernt.

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Das war da zwar eine richtig schöne Stelle, aber um kurz vor 15 Uhr und mit nur 71 km wollte ich noch nicht Schluss machen. Außerdem hatte ich ja gerade Bekanntschaft mit der Fulda gemacht und wollte wenigstens noch ein Stück an ihr entlangfahren. Das Problem ist, dass der nächste Campingplatz auf meiner Liste noch ca. 50 km entfernt lag. Dafür war die Zeit eigentlich nun doch ein bisschen knapp, da ich ja eigentlich vor 18 Uhr auf dem Campingplatz sein möchte, lieber früher, damit ich alles Wichtige noch im Hellen erledigen kann. Das würde wohl nicht mehr ganz klappen, aber was bleibt mir anderes übrig. Die nächste Station ist Kassel und dort habe ich nur eine Jugendherberge auf der Liste, aber da das Wetter gut ist, möchte ich ja – wie die ganzen letzten Tage schon – zelten. Daher war also das neue Ziel der Campingplatz in Guxhagen. Die erste und einzige richtige Pause hatte ich in Hann. Münden, wo ich auch endlich das 2. Brötchen und ein Radler vertilgte. Vormittags das Frühstücksbrötchen und am späteren Nachmittag das Teilchen (heute eine Nussecke, die sich zwischen den kalten Radlern trotz Schokolade überraschend gut in der kleinen Kühltasche gehalten hat) habe ich während der Fahrt zu mir genommen, um keine weitere Zeit zu verlieren. Also, kurz anhalten und die Sachen rausholen, musste ich natürlich schon, aber zum Essen habe ich mich eben nicht auf eine gemütliche Bank gesetzt, sondern auf meinen mindestens ebenso gemütlichen Liegesitz. Und wo ich da gerade schon mal so sitze, kann ich ja auch ein bisschen in die Pedale treten und Strecke machen… 😉

Und tatsächlich habe ich es dann geschafft, den Campingplatz Fuldaschleife bei Guxhagen um ziemlich genau 19 Uhr nach 123 km zu erreichen. 🙂
Ich bin sehr zufrieden, wieder mal einiges über 100 km geschafft zu haben, denn in den nächsten Tagen kommen wohl auch härtere Passagen mit kilometerlangen Steigungen, so dass ich dann vermutlich kürzere Etappen einlegen muss.

Bisher habe ich es immer geschafft, ohne Aufpreis Strom in mein Zelt zu bekommen. Für Wohnwagen/-mobile kostet sowas i.d.R. 2 – 4 €, allerdings verbrauchen die ja auch viel mehr, weil sie meist Kühlschrank, Kochplatten, Licht etc. haben. Das habe ich in meinem Zelt ja alles gar nicht. Ich betreibe nur für ein paar Stunden mein Notebook und lade mein Smartphone und diverse Akkus (Fotoapparat, Garmin GPS, Lampe vorne, Lampe hinten) auf. Alles zusammen sind das nur ca. 0,1 kWh, also echt nicht viel. Heute hat es aber leider nicht geklappt, weil scheinbar kein Platz mehr direkt neben einer Steckdose frei war. Mir wurde aber gesagt, dass auf der Zeltwiese eine Kabeltrommel sei und ich mir diese ausleihen könnte, um von dem Bauwagen, der als Abwaschwagen dient und auch eine Steckdose hat, den Strom zu meinem Zelt zu legen. Das habe ich dann auch gemacht, aber ich musste dann feststellen, dass die Kabeltrommel wohl leider defekt ist. So habe ich nur das nötigste direkt im Bauwagen aufgeladen, und das Handy wird aktuell am Notebook und bei Bedarf später noch an einer Powerbank aufgeladen.

Heute habe ich mir ausnahmsweise mal nichts selbst gekocht, sondern habe mir ein Schnitzel mit Pommes und Salat im Campingplatz-Restaurant gegönnt! Warum? Nicht nur, weil es schon spät war und das Kochen im Zelt immer so viele Insekten anlockt, sondern vor allem zur Feier der mutmaßlichen Halbzeit, denn der Gesamtstreckenzähler zeigt 687 km an, was ungefähr die Hälfte der zuvor ermittelten Gesamtstrecke ist! Kann natürlich sein, dass die Gesamtstrecke durch ein paar Umwege noch etwas länger wird, aber so ungefähr kommt das hin.

Somit war das mal wieder ein gelungener Tag mit gutem Wetter, vielen Kilometern, dem Abschluss des Weserradweges und dem Erreichen der Halbdistanz!

Zum Wetter: Heute Vormittag war es recht dunstig/bewölkt, was aber ganz gut war, denn dadurch war es nicht ganz so heiß. Später kam dann die Sonne raus und es wurde deutlich wärmer, aber immer noch etwas kühler als gestern. Morgen und in den nächsten Tagen sollen die Temperaturen aber wieder kräftig steigen. Vielleicht nicht ganz optimal, aber deutlich besser als Regen! Daher habe ich wettermäßig im Moment Riesenglück, denn ich hatte erst einen richtigen Regentag. 🙂

Nochmal zu der Norwegerin, die ich neulich getroffen habe: Ich hatte ihr erzählt, dass ich zu Beginn meiner Ericsson-Zeit – so 1999/2000 – öfters in Südnorwegen direkt an der Küste war. Ich bin damals immer von Düsseldorf über Kopenhagen nach Kristiansand geflogen. Von dort ging es mit dem Bus in ca. einer Stunde nach Grimstad, wo die Ericsson-Niederlassung war, wo ich hin musste. Es stellte sich dann heraus, dass die Norwegerin genau aus Kristiansand kommt und auch Grimstad wohl recht gut kennt. Mann, die Welt ist echt manchmal klein. – Ich meine, Norwegen ist groß. Sie könnte von wer weiß wo kommen. Und ich war bisher überhaupt nur in diesen beiden Norwegischen Städten. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich auf einem x-beliebigen Campingplatz an der Weser jemand genau von dort treffe? Irre!

Und wie üblich noch der Track:

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Donnerstag, 08.09.2016:

Genau 100 km heute; Punktlandung würde ich sagen. 🙂 Geht also doch noch. Ich muss nur früh genug wegkommen. Und das hat heute prima geklappt. Wecker wieder auf 7 Uhr und Abfahrt weniger als 2 Stunden später (ein paar Minuten vor Neun). In der Zeit war diesmal nicht nur packen, Zelt abbauen und Fahrrad satteln dabei, sondern – vor dem Beladen – auch noch Fahrrad reparieren; d.h. eigentlich wäre ich sogar noch etwas schneller gewesen. Vielleicht lag es daran, dass es heute Morgen auf dem Campingplatz in Rinteln – direkt am Doktorsee (der heißt wirklich so!) und unweit der Weser – kein bisschen Morgentau gab! Also keine nassen Füße beim Schlurfen über die Wiese und vor allem kein nasses Zelt! Ich bin echt begeistert. Da hat das Zeltabbauen auf jeden Fall mehr Spaß gemacht und ging deshalb vermutlich auch schneller. Direkt nach dem Start fand ich in Rinteln einen Bäcker, so dass ich die nächsten Stunden regelmäßig Nahrung (= Energie) nachfüllen konnte. So ging die Fahrt heute also bei bestem Wetter recht vergnügt los.

Kurz nach 10 Uhr sah ich dann was Interessantes am Wegesrand, genauer auf der Weser am Ufer, nämlich ein großes Floß. Da eh Zeit dafür war, habe ich das für eine Frühstückspause genutzt und ein paar Fotos gemacht. Andere Zuschauer sagten mir, dass das Floß gestern angelegt habe, was wohl ein recht schwieriges Manöver gewesen sei. Jetzt schienen die Vorbereitungen auf die Weiterfahrt zu laufen, aber da es leider nicht danach aussah, dass das in Kürze geschieht, bin ich dann weitergefahren. Die Ausstattung war jedenfalls toll. Ein überdachter Sitzbereich mit Biertischen und Bänken, eine überdachte Kombüse, eine Feuerstelle usw. Die DLRG war auch mit einem Boot vor Ort, aber seht selbst:

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Die wohl bekannteste Station meiner heutigen Etappe ist Hameln. Ich habe – wie geplant KEINE Sightseeingtour gemacht, aber was so am Wegrand liegt, nehme ich natürlich mit. Ein Rattenfänger ist mir zum Glück nicht begegnet; außer auf dem Schild eines Hotels. Ansonsten scheint in der Stadt wirklich alles auf diese Legende aufgebaut zu sein. So gibt es z. B. eine Rattenfängerhalle und die Begrüßung und Verabschiedung sahen so aus:

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Weiter auf dem Weg sah ich überraschenderweise ein in Betrieb befindliches Atomkraftwerk an der Weser. Ein vorbeiradelnder älterer Herr erklärte mir, dass das das AKW Grohnde sei. Niedersachens jüngstes AKW mit einer Laufzeit bis 2022. – Mir war nicht mal der Name bekannt. Scheinbar hat es da weniger Pannen und Proteste gegeben als bei anderen Meilern, so dass das AKW weniger/nicht in den Nachrichten auftauchte!?

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Dann habe ich ewig lange nach einer Bank im Schatten Ausschau gehalten, um Mittagspause zu machen, aber auf dem Streckenabschnitt gab’s einfach nix Vernünftiges. Wenn denn mal eine Bank da war, dann in der prallen Sonne. Das wäre heute aber nicht auszuhalten gewesen. Durch den Fahrwind war’s auf dem Rad gerade noch erträglich, aber wehe man kommt zum Stillstand oder muss auch nur langsam eine Steigung hoch. Die Steigung ist dann gar nicht das Schlimmste, sondern der fehlende Fahrtwind bei dem geringen Tempo. Mit meinem sehr voll beladenen Rad komme ich Steigungen nur im Schneckentempo hoch; dafür bin ich bei Abfahrten der King und kann dann gelegentlich sogar wieder Pedelec-Fahrer ein- und überholen. 😉 Äh, ach ja, eigentlich wollte ich ja von der Mittagspause berichten. Die habe ich dann schließlich am Wegesrand im Schatten einiger – ebenfalls in dem Bereich sehr seltenen – Bäume gemacht: wie üblich zweites Brötchen und der Rest der Cola. Da es keine Bank gab und mein Liegerad ohnehin sehr gemütlich ist, bin ich einfach sitzen geblieben und habe den Kopf abgelegt auf dem wasserdichten Beutel mit dem Schlafsack. Sehr weich und bequem. Am liebsten hätte ich die Augen einfach zu und einen Mittagsschlaf gemacht, aber dafür war die Stelle dann leider doch etwas zu belebt; außerdem wollte ich ja heute mal wieder Strecke machen und Kilometer sammeln.

In Bodenwerder fand ich an der Strecke einen REWE mit Getränke-Markt dabei, so dass ich gekühltes Radler (diesmal musste ich also nicht zur Tanke!) sowie im “normalen” Markt noch eine Dose Linseneintopf für’s Abendessen sowie ein Pack Bifi Roll zum Auffüllen der Notreserven kaufen konnte.

Heute war es echt warm, denn die Sonne hat von morgens bis abends geschienen, was grundsätzlich natürlich schön ist. Daher habe ich heute aber auch mindestens 5,5 Liter getrunken, davon mindestens 3,5 Liter Leitungswasser aus meinem Trinksystem, aber Pinkelpausen waren extrem rar. An solchen Tagen verdunstet das meiste einfach…

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Figuren am Weseruser in Holzminden

Über Holzminden (siehe Foto) ging es dann nach Höxter, wo für mich dann für heute Schluss sein sollte. Dieser letzte Streckenabschnitt war übrigens fazinierend, denn es kam mir eigentlich fast die ganze Zeit so vor, als ob ich leicht abwärts fahren würde, aber die Weser war nicht weit und ich fuhr ja weiterhin die Weser flußaufwärts. Also, wenn die Weser jetzt nicht plötzlich Berge rauffließen kann, kann das eigentlich nicht sein.. aber dann war das irgendwie eine verdammt gute optische Täuschung. Dabei lief das Rad auf der Schlussetappe gefühlt auch etwas leichter… komisch. – Nein, ich glaube nicht, dass ich einen Sonnenstich habe, da ich immer meine Kappe trug und ja bekanntlich genug getrunken habe. Bis dahin auch nur ein Radler. Das kann es also nicht sein. 😉

Die erste Unterkunftsmöglichkeit (Zelten beim Weser Aktivhotel Corvey), welche noch etwas vor dem Stadtkern von Höxter liegt, hatte heute aber leider nicht offen, so dass ich ein paar Kilometer weiter bis ins Zentrum von Höxter radeln und dort die Weserbrücke überqueren musste, um auf den Platz “Wesercamping Höxter” zu gelangen. So habe ich die 100 km heute doch noch so gerade eben erreicht. Danke nochmal an die geschlossene erste Unterkunft. 😉

Dann wie üblich schnell das Zelt aufbauen, was kochen, essen und natürlich duschen. Praktischerweise hat dieser Campingplatz nicht nur eine Waschmaschine, wie die meisten, sondern auch einen Wäscheständer im Waschraum. Daher habe ich mir noch schnell die nötigen Münzen für die Waschmaschine geholt und meine Klamotten reingeworfen. Ich denke/hoffe mal, dass die dort drinnen auf dem Ständer bis morgen früh auf jeden Fall trocken sein sollten. Für morgen habe ich eh noch frische Sachen, aber das sind dann auch die letzten für tagsüber.

Hier nochmal ein Bild vom aufgebauten Zelt mit Blick ins Innere. Das eigentliche Zelt – ein Exped Gemini II – ist hinten. Das hat natürlich ein Insekten-sicheres Innenzelt. Dazu habe ich dann noch diesen Anbau, das “Exped Outer Space“, welches recht flexibel ist und sich mit vielen anderen Zelten kombinieren lässt. Ich nutze es vor allem als Fahrradgarage (links seht ihr zumindest einen Reifen und den schwarzen Sitz), weil man Räder auf Campingplätzen nicht unbedingt in Zeltnähe anschließen kann, ich möchte es aber aus Sicherheitsgründen schon gerne in meiner Nähe haben. Zusätzlich kommen auch alle meine Taschen gut darin unter und bei Regen habe ich darin auch schon mit dem Trangia (vorne rechts) gekocht. Ich verlasse das Zelt auch immer nur über den Anbau, einfach, weil er durch den großen Bogen höher ist und man sich so schon halb stellen kann, was im niedrigeren Zelt kaum/nicht möglich ist. Das Outer Space hat zwar nochmal extra gekostet und bringt nochmal ein gutes Kilogramm Extragewicht, aber es hat sich schon jetzt für mich sehr bezahlt gemacht und ich möchte es definitiv nicht missen.

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Und wie üblich noch der Track:

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Mittwoch, 07.09.2016:

Der Wecker ging mal wieder um 7 Uhr. Bisher hatte ich ohne Zeltabbauen morgens ja immer 2 Stunden gebraucht, bis ich endlich abfahrbereit war; mit Zelt sogar noch eine halbe Stunde länger. Heute jedoch war ich sogar mit Zelt zusammenpacken (wie üblich feucht vom Morgentau) in 2 Stunden – also “schon” um 9 Uhr – fertig. Rekord. Da geht noch was… 😉

p1000412Bis ich dann wirklich losgefahren bin, war es dann aber doch wieder fast 9:30 Uhr, da die Norwegerin (sie möge mir verzeihen, dass ich den Namen nicht behalten habe; der war zu lang/kompliziert für mich) und ich bei der Verabschiedung noch in die ein oder andere Fachsimpelei über Zelte, Reiseziele, Verzögerungen durch Wäsche und Radreisen im Allgemeinen verfallen sind. Mein Problem von gestern, dass die Wäsche erst trocken wird, wenn die Sonne mittags hoch am Himmel steht, und man dann halt einfach nur warten kann, obwohl man vielleicht sogar schon (fast) alles fertig gepackt hat und losfahren möchte, kennt sie ebenfalls. Ist halt so, geht auf solchen Reisen nicht anders. Dann muss man halt mal einen Kurztag wegen der Wäsche einlegen. Zum Thema Kochen: Sie hat übrigens das gleiche Trangia-Kocherset wie ich. 🙂 Der Trangia-Kocher bzw. das Set ist einfach praktisch! Beim nächsten Mal könnte ich aber evtl. etwas optimieren, denn bisher habe ich immer nur einen der beiden Töpfe gebraucht und den Wasserkocher noch gar nicht, da ich ja keinen Kaffee trinke und es mir für Tee – zum Glück – nicht kalt genug ist. Nun ja, es waren jedenfalls interessante Gespräche.

Praktischerweise gibt es in Stolzenau – direkt um die Ecke beim Campingplatz – einen Bäcker, wo ich mich mit zwei belegten Brötchen, einem Teilchen und einer kalten Cola für den Tag eingedeckt habe. Super.

Die dazugehörige Frühstückspause auf einem schönen, schattigen Rastplatz direkt am Weserradweg gab es aber erst nach einer Stunde, gegen 10:30 Uhr. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen! Ein paar Kilometer müssen schon sein, damit sich der Appetit richtig entwickeln kann. 😉

Anschließend ging es dann weiter auf Petershagen zu. Dieser Streckenabschnitt hat mir sehr gut gefallen, weil man auf einer Art Fahrradautobahn fuhr. Zwar war sie leider nicht allzu breit, aber geteert, über mehrere Kilometer fast kerzengerade, also ohne die sonst oft üblichen Zickzack-Wege, und noch dazu komplett von Bäumen und/oder Büschen gesäumt, so dass man fast immer im Schatten fuhr, was ich einem sonnigen Tag wie heute sehr zu schätzen wusste. Hier das Bild dazu:

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Übrigens sieht man unterwegs eine Menge lustige Dinge. Ich habe mittlerweile schon eine ganze Reihe schöner, interessanter oder einfach lustiger Schilder, d.h. vor allem Autokennzeichen und Straßenschilder gesammelt und bin immer aufmerksam auf diese Kuriositäten am Straßenrand. Daraus muss ich später – vermutlich am Ende der Tour – mal einen eigenen Blog-Eintrag mit den Highlights machen. Hier aber schon mal mein heutiges Highlight: Ein Trakor komplett aus Strohballen; mit Fahrerin. Tolle Idee und Umsetzung.

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Kurz vor Minden macht die Weser mal wieder eine ihrer Schlaufen, aber die Berufsschifffahrt fährt geradeaus eine Abkürzung durch eine Schleuse. Leider wird die “Weserschleuse Minden” z. Zt. neu gebaut – laut Bauschild von 2010 bis 2015 – aber es waren auch jetzt (im Jahr 2016) leider immer noch Bauarbeiten im Gange und es war die Umleitung U5 für Fahrräder ausgeschildert, da man wohl den Weserkanal aktuell nicht wie üblich über die Schleuse überqueren kann. Der Umweg war aber zum Glück nicht allzu groß. Statt über die Schleusenanlage musste man eben über die nächste Brücke fahren und wieder etwas zurück. Als ich die Schleuse bereits umfahren und schon wieder auf dem richtigen Track fuhr, führte ein weiterer U5-Wegweiser wieder von der Route ab, aber da bin ich dann auf meiner Route, also dem D9 bzw. Weserradweg, geblieben und wieder zur Weser gefahren, was auch richtig war. Keine Ahnung, warum sie da noch ein Umleitungsschild hängen haben.

Ich hatte mittlerweile Minden erreicht, es war knapp 13 Uhr, und nach 37 gefahrenen Kilometern lud eine Bank im Schatten mit Weserblick zur Pause und zum Vertilgen des zweiten Brötchens sowie dem Rest Cola ein. 🙂

Als es dann weiterging, sah man nicht nur die Mittelgebirgsschwelle – eine lange Mittelgebirgskette – die sich fast wie aus dem Nichts erhebt -, sondern  auch schon den Weserdurchbruch bei Porta Westfalica mit dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal rechts am Berg.

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Leider steht da aktuell noch ein Kran daneben, da das ganze Denkmal renoviert und einige Nebenanlagen wieder neu aufgebaut werden sollen, die im Krieg bzw. kurz danach durch Sprengungen der darunter liegenden Stollen durch die Alliierten zerstört wurden.

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Es war übrigens ein sehr erhebendes Gefühl, endlich den Weserdruchbruch bei Porta Westfalica zu durchfahren, denn damit habe ich die norddeutsche Tiefebene hinter mir gelassen und – tadaaaa! – mich hat sogar (kurzzeitig) das Land Nordrhein-Westfalen wieder. Ist zwar “nur” Westfalen hier und nicht das Rheinland, aber immerhin NRW. 😉 Sorry, liebe Westfalen, das musste ich als Rheinländer (genauer: Niederrheiner) sagen, aber schön habt ihr’s hier ja doch.

Wiederum etwas später, um 15:38 Uhr, hätte ich eigentlich einen Schnaps gebraucht, denn ich bin laut Garmin-GPS seit Tourbeginn genau 444,4 km gefahren. Leider hatte ich weder Schnaps (egal, den mag ich eh nicht), aber leider nicht mal ein Radler dabei, da ich bisher an keiner Tankstelle vorbeigekommen war. In Tankstellen bekommt man übrigens am besten gekühlte Getränke; da i.d.R. die Auswahl gut ist und man die Sachen schnell findet; anders als in Supermärkten, wo man lange suchen muss und dann doch nicht immer das gewünschte Getränk gekühlt zu haben ist. Nun ja, zur Feier der 444,4 km habe ich dann halt die Rosinenschnecke gegessen. – Das mit dem Radler habe ich dann etwas später in Vlotho nachgeholt, weil dort endlich mal wieder eine Tankstelle auf der Weserradwegroute lag.

Übrigens, entgegen anderslautenden Gerüchten stille ich meinen Hauptflüssigkeitsbedarf nicht mit Radler, sondern mit Leitungswasser, das ich aus einer 3-Liter-Trinkblase von Source trinke. Das Trinken geht damit – auch während der Fahrt – sehr einfach durch einen Schlauch mit Ventil im Mundstück. Die Trinkblase steckt in einer speziellen Tasche, welche einerseits isoliert und so dafür sorgt, dass das Wasser trotz Sonne nicht bald kochend heiß wird, und andererseits viele Ösen zur Befestigung hat. (An dieser Stelle schönen Dank an den lieben Kollegen, von dem ich den Tipp habe! – Er wird wissen, dass er gemeint ist.) An zwei der Ösen (oben rechts und links) habe ich Karabier gemacht, welche in den Gepäckträger und die Fahrradtasche eingehängt werden, so dass die Trinktaschen senkrecht rechts und links neben dem Sitz hängen. Ich habe nämlich festgestellt, dass es schwierig bis unmöglich ist, die Trinkblasen leer zu trinken, wenn sie liegen. Hängend geht das jedoch wunderbar. – Aber zurück zu den anderen Getränken: Die Cola am Morgen und das Radler am (Nach-)Mittag sind nur eine zusätzliche Flüssigkeitsquelle, weil’s eben lecker schmeckt und ein bisschen Extra-Energie liefert. So trinke ich dann je nach Witterung tagsüber schon 3 – 4 Liter (davon 2 – 3 Liter Wasser) und abends dann mindestens einen weiteren Liter (ein zweites Radler und viel Wasser).

Schlusspunkt der heutigen Etappe ist der Campingplatz Doktorsee in Rinteln. Das ist ein riesiges Gelände, wo man außer Zelten und Campen wohl auch Häuschen mieten kann. Eigentlich nicht schlecht, aber leider bisher der teuerste Campingplatz Bisher kostete mich das Zelten zwischen 7 und 10 €, wobei unbegrenzt Duschen inklusive war. Hier kostet es 11,70 € und Duschen extra (20 Ct. für 1 Min., 50 Ct. für 3 Minuten). Also hat mich die Übernachtung insgesamt 12,20 € gekostet, weil die allabendliche Dusche unbedingt sein muss. Naja, grundsätzlich geht auch das preislich noch, aber ich bin halt bisher von den schönen, eher kleineren und günstigen Campingplätzen verwöhnt. An einige Stellen der Ostsee verlangen sie aber wohl auch locker mal das Doppelte. Wahnsinn.

Mein Touren-Gesamtkilometerstand beträgt jetzt 462,4 km, was ungefähr ein Drittel der geplanten Strecke von 1.350 km ist. Kann natürlich sein, das wegen Umwegen durch Sperrungen oder zwecks Übernachtung noch was dazukommt, aber ich denke, man kann trotzdem sagen, dass ich jetzt ein Drittel geschafft habe! Heute Meilensteine über Meilensteine. Ich bin happy und mir geht’s gut. Mit der Zeit kriegt man einen gewissen “Flow”… weil sich die Abläufe besser einspielen und nicht mehr alles so neu ist. Ich hatte vorher z. B. keinerlei Campingplatz-Erfahrung, aber das geht alles recht problemlos.

Knie: Alles wie gehabt. Ich werde da jetzt nichts mehr zu schreiben, außer es würde sich deutlich verschlechtern.

Und hier noch der obligatorische GPS-Track der heutigen Strecke. (Hmm, irgendwie scheinen die Höheninfos abhanden gekommen zu sein, denn sooo flach, dass alles genau die gleiche Farbe hat, war es dann doch nicht.)

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Auf der Karte sieht man auch gut in grün die Gebirgskette, welche nur bei Porta Westfalica kurz unterbrochen ist.