Dienstag, 06.09.2016:

Wie? Nicht mal ganz 33 km? Schwächelt der jetzt schon?

Nein, natürlich nicht, aber den Grund seht Ihr auf dem folgenden Bild vom direkt an der Weser gelegenen Campingplatz in Drakenburg.

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In der Mitte mein Zelt auf der ansonsten leeren Zeltwiese. Überhaupt scheint dort auf dem Campingplatz – zumindest werktags – nicht so besonders viel los zu sein. Vielleicht liegt’s daran, dass er zu einem Wassersportverein gehört und in dem Sinne kein ganz normaler Campingplatz ist? Aber mich hat die Ruhe nicht gestört; im Gegenteil! Rechts seht Ihr zwischen den Bäumen die Weser; das Weiße gehört zu einem Boot, das dort am Steg festgemacht war. Mein Zelt stand höchstens 5 Meter von der Weser entfernt. 🙂 Der Grund für die wenigen Kilometer ist aber der Wäscheständer dazwischen. Ich hatte gestern immer noch die nassen/klammen Klamotten vom Regentag vorgestern dabei, weil die in Zeven nicht über Nacht im Zelt getrocknet sind, obwohl ich sie mit praktischen Reisefaltbügeln aufgehangen hatte. Außerdem hatte ich auf dem Campingplatz abends noch ein paar Sachen in die Waschmaschine geschmissen. Leider sind die Sachen in der Abendsonne nicht schnell genug getrocknet und dann stieg auch schon bald Nebel auf und machte alles eher wieder feuchter als trockener. Die Außenzelte waren natürlich auch noch sehr nass. Um nun alles mal richtig trocken werden zu lassen, habe ich beschlossen, der Wäsche und dem Zelt so lange die schöne Morgensonne zu gönnen, bis alles trocken ist.

In der Zwischenzeit habe ich dann noch den gestrigen Blogeintrag hochgeladen. Der war zwar abends noch fertig geworden, aber die Internet-Verbindung vom Notebook aus über das Handy hatte irgendwie nicht mehr funktioniert. Morgens ging es dann wieder. Dann habe ich mich noch etwas ausgeruht, ein paar Kekse gefrühstückt (mehr gab der Fundus nicht mehr her) und dann irgendwann mal so langsam alles eingepackt, als die Sachen versprachen, bald trocken zu sein. Losgekommen bin ich daher heute erst gegen 13:30 Uhr.

Vorteil des späten Losfahrens: Alles konnte schön in der Sonne trocknen. Der Nachteil ist aber, dass das Zusammenpacken bei höheren Temperaturen in der Sonne schweißtreibender ist als am frühen, kühlen Morgen. Wenn möglich, bevorzuge ich daher die frühere Abreise. 😉

Dann suchte ich in Nienburg erst mal eine Bäckerei, fand aber als erstes eine Tankstelle. Ich dachte mir, dass ich da wenigstens schon mal kühle Getränke (Cola und ein Radler für später) bekommen würde (war auch so), aber die belegten Minibaguettes sahen auch gut aus, so dass ich auch diese mitnahm und eines davon auf einem schattigen Plätzchen neben der Tankstelle um 14 Uhr verspeiste, als Frühst… äh, Mittagessen. Beim Losfahren sah ich dann, dass direkt dahinter zwei Bäckereien waren, aber da hätte ich vermutlich kein Radler bekommen und außerdem waren die beiden Tankstellen-Baguettes überraschend gut.

Auf dem Weserradweg gibt es immer mal wieder diese – siehe Foto – schönen, recht neuen Rasthäuschen, die bei Sonne – so wie heute – Schatten spenden und auch bei Regen zu einer Rast einladen. Echt super für Radwanderer. Hier habe ich gegen 16 Uhr das zweite Minibaguette und den Rest der Cola vertilgt.

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Durch die Rast war ich eigentlich gut gestärkt für einige weitere Kilometer, aber obwohl ich heute Morgen… äh, Mittag… na gut, Nachmittag… erst spät losgekommen bin, wollte ich dennoch heute mal früher Schluss machen, damit sich der ganze Rhythmus aus Fertigmachen, Losfahren, Zelt aufbauen, Duschen, Essen, und Bloggen sich etwas nach vorne verschiebt, denn es wurde die letzten Abende manchmal doch recht spät, was für einen frühen Aufbruch nicht gerade hilfreich ist.

Daher habe bereits um kurz nach 17 Uhr den Campingplatz in Stolzenau angesteuert, der ebenfalls direkt an der Weser liegt. Der nächste Campingplatz auf meiner Liste wäre in Petershagen gewesen, aber dafür hätte ich noch fast 2 Stunden fahren müssen. 19 Uhr auf dem Campingplatz war mir dann aber zu spät, da es mittlerweile doch recht früh dunkel wird.

Die letzten Tage gab es immer Nudeln mit Würstchen in verschiedenen Variationen, weil ich die Sachen hatte und insbes. die Würstchen sich ja auch nicht ewig halten. Heute jedoch habe ich mir ein paar Kartoffeln gekauft und dazu fertige Bolognese-Sauce. Klingt jetzt ungewöhnlich, ist es wahrscheinlich auch, aber nach 3 Tagen Nudeln wollte ich mal was anderes und lecker war’s auf jeden Fall. Ich koche immer auf meinem schwedischen Trangia-Brennspiritus-Kocher. Das geht wirklich prima. Das folgende Foto zeigt mich beim Kartoffelschneiden, während das Wasser schon mal heiß wird. Damit’s schneller geht, steht die Pfanne als Deckel auf dem Topf drauf. Das silberne ist der Windschutz. – Mein Zelt ist übrigens hinten rechts vor dem Weg, aber ganz knapp nicht mehr zu sehen. Das einzige, was man davon sieht ist ein kleines gelbes Fähnchen von einer der Abspannschnüre, damit niemand drüber stolpert.

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Das Foto hat übrigens eine Norwegerin gemacht, die ebenfalls mit dem Rad unterwegs ist und dort ihr Zelt aufgeschlagen hat. Sie fährt allerdings ein normales Zweirad, dafür mit einrädrigem Anhänger, hat also insgesamt auch drei Räder. Wir haben uns auf Englisch unterhalten und sie erzählte dann, dass sie die ganze Strecke von Norwegen bis hier gefahren ist und weiterfahren möchte bis nach Spanien und Portugal und dann wohl noch nach Italien. Dafür hat sie sich ein Jahr Zeit genommen. Außerdem erzählte sie, dass sie, als ihr Sohn 13 Jahre alt war, ihm versprochen hat, mit ihm ins Disneyland nach Paris zu gehen, wenn – ja wenn(!) – sie dahin mit dem Rad fahren. Und das haben sie dann wohl auch tatsächlich so gemacht; mit täglichen Etappen von ca. 100 km. Tolle Leistung, schon für einen Erwachsenen, aber erst recht für einen 13-Jährigen. Wow.

Bisher ist es mir immer gelungen Strom ins Zelt legen zu können, so dass ich abends problemlos bloggen und alle meine Akkus (Garmin GPS sowie Fahrradlampen vorne und hinten) und das Handy aufladen konnte. Notfalls käme ich aber auch mal eine Nacht ohne Strom aus, weil das Notebook (Surface 3 Pro) ganz gut durchhält, ich einige vollgeladene Ersatzakkus sowie eine 5000 mAh PowerBank (Sanyo Mobile Booster) für das Handy dabei habe. Mein “Arbeitszimmer” zum Bloggen sieht dann allabendlich so aus:

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Ich sitze dabei übrigens auf meiner Isomatte, einer Thermarest Trail Pro in Größe L, auf der ich auch immer sehr gut schlafe. Da ich selbst 1,80 m groß bin, wäre die normale Größe (“regular”) mit einer Länge von 183 cm etwas knapp. Daher habe ich mich für die 196 cm lange und 63 cm breite “Large”-Variante mit 5 cm Dicke entschieden, was ich nicht bereut habe. Der blaue Schlafsack im Hintergrund ist ein Frilufts Leera Comfort; ebenfalls in Größe L, d.h. für Körpergrößen von 175 – 190 cm. Es handelt sich dabei um einen Kunstfasterschlafsack. Daune wäre zwar kleiner und leichter gewesen, aber da ich recht leicht schwitze und Kunstfaser schneller trocknet, habe ich mich gegen Daune entschieden. Zum Schlafen wird das ganze noch abgerundet durch ein praktisches, aber bequemes, aufblasbares Kissen (Sea To Summit Aeros Ultralight Pillow), welches gut in das Kopfteil des Schlafsacks passt und so nachts nicht wegrutscht. Super. Schlafprobleme habe ich im Zelt im Prinzip keine, da es wirklich sehr bequem ist, aber dennoch bin ich nachts schon öfter aufgewacht als im heimischen Bett; allerdings auch immer schnell wieder eingeschlafen.

Und hier noch der obligatorische GPS-Track der heutigen Strecke. Die Farben des Tracks zeigen wieder die relativen Höhen: Blau für tief und je heller das grün, desto höher.

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Last, but not least: Das linke Knie hat sich zwar anfangs wieder gemeldet, aber nicht allzu schlimm, da es über den Tag ja eher besser wird.

Montag, 05.09.2016:

Da ich heute wieder “nur” eine Strecke von 100 km oder vielleicht sogar eher weniger schaffen wollte, hatte ich den Wecker wieder auf 8 Uhr gestellt. Abfahrt um 10 Uhr war OK, aber dadurch, dass ja auch noch das Zelt mitsamt Schlafsack, Isomatte etc. eingepackt werden musste, hat alles noch ein bisschen länger gedauert. Als ich gerade im Zelt dabei war, die Sachen in die Taschen zu packen, regnete es übrigens noch, so dass das Zelt nochmal richtig schön nass wurde. 🙁 Und zur Rezeption musste ich ja auch noch, um die Übernachtung zu bezahlen (10,- €). Dabei wollte die nette Dame von der Rezeption unbedingt mal auf dem Liegerad probesitzen. Nun ja, letztlich bin ich dann erst nach 10:30 Uhr losgekommen. 🙁

Von gestern waren ja alle Sachen, die ich am Körper trug, klamm bis klatschnass. Ich habe die dann zum Trocknen auf Bügel in mein Zelt gehängt. Ja, mein Zeltanbau, der eigentlich primär als Fahrradgarage gedacht war, hat mir gestern schon gute Dienste als großzügige und vor allem trockene Kochstelle geleistet hat, ist hoch genug und hat passende Ösen, um die Sachen dort hinzuhängen; siehe Bild.

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Nur leider war die Luftfeuchtigkeit durch den anhaltenden Regen in der Nacht so hoch, dass die Sachen keine Chance hatten, trocken zu werden. Schade, vor allem, weil auch noch die gute Regenjacke so nass war, dass es keinen großen Spaß machen würde, das klamme Ding wieder anzuziehen. Zum Glück habe ich eine zweite, wenn auch weniger gute Regenjacke eingepackt. Sie hat leider keine Kapuze, sitzt deutlich enger und hat auch keine so tolle variable Lüftungsmöglichkeiten wie die andere Jacke… aber besser als nichts. 😉 Die nassen Sachen habe ich erst mal in eine Tüte verpackt, um sie heute Abend – bei hoffentlich besserem Wetter – trocknen zu lassen.

Das Wetter war erst trüb, also stark bewölkt, aber immerhin trocken. Gegen Mittag kam sogar mal leichter Nieselregen runter, so dass ich meine Zweitregenjacke rausgekramt und angezogen habe. Etwas später wurden die Wolkenlücken immer größer und die Sonne kam immer mehr raus, so dass es mir in der Regenjacke bald schon wieder zu warm wurde und ich sie bei der nächsten Rast ausgezogen habe. Das gute Wetter hielt sich dann bis zum Abend. Es geht wettermäßig also deutlich bergauf. Juchu!

Eine Bäckerei habe ich schon kurz nach dem Start direkt in Zeven gefunden. Um die Suche zu beschleunigen, fragte ich eine Radfahrerin, wo denn die nächste Bäckerei sei. Eine war quasi direkt gegenüber, aber sie empfahl mir stattdessen eine, die 2 Straßen weiter lag, weil es da weniger voll sei. Netter Tipp. Ich kam wirklich sofort dran und die belegten Brötchen waren die besten, die ich bisher auf der Tour gegessen habe. Ähnlich war es übrigens gestern in Glückstadt. Da hatte ich auch einen Passanten (Mann mit Tochter) gefragt. Er verwies mich auf die beiden Bäckereien auf dem Platz gegenüber. Allerdings warnte er mich auch direkt, dass das die nicht so gut seien, weil es eben so System-Bäckereien seien, also kein richtiger alteingesessener Bäcker, der noch vieles/alles selbst macht. Er sollte damit übrigens recht behalten. Der Laden war eine Katastrophe! Die junge Bedienung hatte keine Ahnung und es hat alles sehr lange gedauert. Zur Krönung haben sie die auch noch den Belag so dermaßen in Remoulade ertränkt, dass bei jedem zweiten Biss etwas davon rausquoll und mir auf die Klamotten und/oder den Boden tropfte. Bei meiner Stammbäckerei in Aachen fragen sie wenigstens, ob man Remoulade oder Butter möchte. Ergo: Am besten Passanten fragen, die sich vor Ort auskennen, sich was empfehlen lassen und für einen Geheimtipp lieber einen kleinen Umweg in Kauf nehmen.

Mein Laune war auf der ersten Etappe von Zeven bis Sottrum mal wieder etwas gedrückt. Vielleicht weil ich noch später als bisher losgekommen bin. Vielleicht weil die Klamotten über Nacht nicht trocken geworden sind. Vielleicht weil ich gehofft hatte, dass es trocken bleibt, aber es nicht so aussah. Vielleicht weil… ach, was weiß ich. – Diesmal habe ich die schlechte Laune jedoch nicht einfach so hingenommen, sondern aktiv dagegen angekämpft, in dem ich Lieder gesungen habe. Keine Sorge, nur, wenn keiner in der Nähe war. 😉 Blöd, wenn einem zunächst nur melancholische Spirituals und Gospels einfallen oder Lieder von denen man neben dem Refrain höchstens noch Fragmente der Strophen zusammenbekommt. Aber gut ist, wenn es trotzdem funktioniert. 😉 Als ich dann mit Sottrum nicht nur die erste Teilstrecke des heutigen Tages erreicht, sondern noch dazu eine Tankstelle mit einer sehr freundlichen und sehr an der Tour interessierten Bedienung gefunden und je ein Radler für Mittagspause und Abendessen eingekauft hatte, war meine Laune wieder gut. Dazu trug allerdings auch das Wetter deutlich bei, denn die Sonne kam raus.

Das nächste große Ziel war Verden an der Aller bzw. die Weser, die kurz dahinter liegt. Bedeutend ist das für mich vor allem deshalb, weil sich die Gesamtstrecke in 4 unterschiedlich lange Teilstücke aufteilt. Die erste Etappe geht von Flensburg nach Verden bzw. die Weser. Diese Etappe habe ich quasi frei – anhand von OpenStreetMap-Karten und den darin verzeichneten Radwegen – geplant. Ab der Weser beginnt für mich das zweite und längste Teilstück der gesamten Tour, denn von der Weser bei Verden bis nach Donauwörth an der Donau (klar, oder?) folge ich dem Deutschland-Radweg D9. Danach folge ich als 3. Etappe bis Ulm dem D6 die Donau hinauf und schließlich folgt als viertes und letztes noch der Illerradweg bis Oberstdorf. Auch, wenn die 4 Etappen sehr unterschiedliche Länge haben, ist es doch ein sehr gutes Gefühl, das erste ca. 300 km lange Teilstück erfolgreich und recht schnell absolviert zu haben. Daher tanzten beim Anblick der Weser die Glückhormone. 😉

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Ursprünglich wollte ich heute bis zum Campingplatz Drakenburg bei/vor Nienburg kommen, was wieder ca. 100 km gewesen wären. Das hätte ich zwar konditionell problemlos geschafft, aber irgendwann am Nachmittag habe ich mir doch überlegt, dass es vielleicht besser wäre, heute nur bis Hoya zu fahren, was dann nur 75 km gewesen wären. Meinen angepeilten Schnitt von 100+ Kilometern pro Tag hätte das nicht gefährdet, weil der erste Tag ja mit 132 km zu Buche schlug. Außerdem würde ich dann mal vor 18 Uhr auf einem Campingplatz eintrudeln und so hoffentlich noch jemanden an der Rezeption antreffen. Außerdem könnte ich aufgrund der früheren Ankunft auch mal früher ins Bett, könnte früher aufstehen, früher losfahren und am nächsten Tag mehr wieder mehr Kilometer schaffen und trotzdem früh einen Campingplatz ansteuern. Es gab also eigentlich fast nur Argumente für einen früheren Halt in Hoya, statt Nienburg. In Hoya schaute ich dann mal genau nach, wo der Campingplatz ist, denn ich war mir nicht sicher, ob der direkt an der D9-Route, die hier zugleich der Weserradweg ist, liegt oder wenigstens ausgeschildert ist. Es stellte sich dann heraus, dass der Campingplatz, den ich in meiner Etappenliste Hoya zugeordnet hatte, in Wirklichkeit einiges vor(!) Hoya liegt. Ich war jetzt aber schon in(!) Hoya. Das hatte ich mir sogar notiert, aber wohl beim letzten Check der Liste nicht bemerkt. Um also zu dem “Hoya-Campingplatz” zu kommen, hätte ich fast 8 km zurück(!) fahren müssen. Aber das wollte ich natürlich auf keinen Fall! Lieber fahre ich nochmal 20 km weiter zum Campingplatz Drakenburg. Das ist dann auch genau der Campingplatz, den ich eigentlich mal als ursprüngliches Ziel des heutigen Tages ausgesucht und den ich mir außerdem als besonders empfehlenswert erachtet hatte, nachdem ich bei der Planung der Übernachtungsmöglichkeiten deren Webseite studiert hatte.

Am ersten Tag habe ich lange gezweifelt, ob ich Hodorf erreiche, aber ich habe es erreicht. Am zweiten Tag wollte ich ursprünglich zelten, hatte mir aufgrund des Regens aber schon vorgenommen, nach einer Unterkunft mit festem Dach zu fragen, aber letztlich blieb mir nichts anderes übrig als – wie geplant – zu zelten. Am dritten Tag hatte ich den Campingplatz Drakenburg als Wunschziel im Hinterkopf, habe dann aber aus guten Gründen den festen Entschluss gefasst, nicht dort hinzufahren, und bin doch dort gelandet. Komisch, bisher sind viele – naja zumindest einige – Pläne nur durch Zufall wahr geworden. Aber das Warum ist ja eigentlich egal, die Hauptsache ist, dass es geklappt hat.

An der Anmeldung war zwar niemand, aber unter der angegebenen Handynummer meldete sich sofort jemand und versprach, mich abzuholen, was dann auch sogleich geschah. Ein netter, älterer Herr kam auf dem Fahrrad angefahren, hat mich freundlich willkommen geheißen und mir alles gezeigt. Super! Und die Übernachtung kostet sogar nur 7,- € für eine Person mit Zelt. Dazu habe ich noch für 2,50 € eine Münze für die Waschmaschine gekauft. Direkt neben meinem Zelt, für das ich auch wieder Stromanschluss habe, steht außerdem eine fest installierte Wäschespinne. Ich habe die feuchten Sachen sofort aufgehängt, allerdings waren sie bis zum endgültigen Sonnenuntergang noch nicht trocken und als ich das nächste Mal geprüft habe, war schon erster Nebel aufgestiegen und die Sachen eher noch feuchter als vorher. Ich habe jetzt die frisch gewaschenen Sachen dazu gehängt und hoffe, dass morgen früh die ersten Sonnenstrahlen die Feuchtigkeit schnell wieder vertreiben. Ein Grund mehr, nicht allzu früh aufzubrechen, damit die Klamotten noch Sonne tanken können. 😉

Thema Gesundheit: Mir geht’s prima! Vorgestern hatte ich zwar einmal ganz kurz ein kleines Zwicken im linken Knie und einmal kurz im Oberschenkel, aber dann war das auch sofort wieder weg. Heute Morgen meldete sich dann aber das linke Knie wieder; nur das linke. Ich habe dann aber ruhig weitergetreten, nochmal verstärkt darauf geachtet, an Steigungen rechtzeitig runterzuschalten und z. B. beim Anfahren oder an Steigungen etwas stärker mit rechts zu treten. Das hat gut funktioniert. Je länger ich fuhr, desto seltener meldete sich das linke Knie und am Ende hatte ich es schon fast vergessen. Vielleicht habe ich gestern auch einfach nur zu viel gekniet im Zelt? Wer weiß… – Ich denke jedenfalls nicht, dass es was Schlimmes ist, denn ich habe ja heute immerhin auch 95 km geschafft, wobei es sogar immer besser wurde.

Und hier noch er GPS-Track der heutigen Strecke. Die Farben des Tracks zeigen wieder die relativen Höhen: Blau für tief und je heller das grün, desto höher. – Alles sehr entspannt heute. Kaum Steigungen, kein andauerndes Auf und Ab. Wunderbar. 🙂

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