Donnerstag, 15.09.2016:

Wecker wie üblich um 7 Uhr und sogar schon um 8:45 Uhr losgekommen. Heute war – zumindest auf dem Campingplatz Frankenhöhe bei Schillingsfürst – mal wieder so ein tolles Klima ohne(!) Morgentau, d.h. keine nassen Füße beim Gehen über die Wiese und kein nasses Zelt einpacken. Das ist erst zum zweiten Mal so auf der Tour.

Kurz vor mir ist übrigens das jüngere Pärchen aufgebrochen; irgendwann nach mir der ältere Herr mit dem E-Bike, der sich gestern noch etwas später zu uns auf die Zeltwiese gesellt hatte.

Die nächste größere Stadt, in der eine Bäckerei zu erwarten war, ist Feuchtwangen und war nach knapp 1,5 Stunden erreicht. Hier wurde erst mal die übliche Tagesverpflegung (2x belegte Brötchen, 1x Teilchen, 1x gekühlte Cola) eingekauft und – da es Zeit war – auch sofort eines der Brötchen direkt vor dem Laden gefrühstückt. Frisch gestärkt ging es dann weiter…

Die Tourenplanung für heute sah wie folgt aus: Nach Feuchtwangen sollte es über Dinkelsbühl, durchs Nördlinger Ries und die Stadt Nördlingen nach Donauwörth gehen. Laut meiner Streckenliste wäre das eine Strecke von 120 km. Bei den ganzen Höhenmetern, die man hier in der Gegend so mitnimmt, nicht ganz ohne. Leider ist die Strecke ziemlich alternativlos, denn zwischen Dinkelsbühl und Donauwörth gibt es für knapp 80 km keinen einzigen Campingplatz; jedenfalls keinen, den ich vorher bei der Planung gefunden habe. Das ist schon echt schwach. – Naja, ich hatte mich also damit abgefunden, mal wieder einen besonders langen Tag zu haben und erst spät auf dem Campingplatz anzukommen.

Die nächste größere Station war also Dinkelsbühl. In Feuchtwangen stand der folgende Wegweiser:

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Einmal nach Dinkelsbühl in 14 km und einmal in 26 km. Der D9-Radweg, der hier auf der sog. Romantischen Straße verläuft, also meine geplante Route, wollte die 26 km Strecke nehmen… aber einmal dürft ihr raten, welche ich stattdessen gefahren bin. 😉 Genau, 12 km sparen ist eine ganze Menge, das entspricht mit meinem schweren Rad hier in den Bergen mindestens einer Stunde Fahrzeit, die das spart. Somit waren es statt 120 km nur noch 108 km. Klingt schon besser. Später habe ich übrigens erfahren, dass zumindest das junge Pärchen vom Campingplatz Schillingsfürst es an der Stelle ebenso gemacht hat. 🙂 Was der ältere E-Bike-Fahrer gemacht hat, weiß ich nicht, aber ich vermute, dass es das gleiche getan hat. Jedenfalls haben wir uns alle vier abends auf dem Campingplatz des Kanu-Club-Donauwörth wieder getroffen, d.h. es sind heute alle genau die gleiche, über 100 km lange Strecke gefahren, weil es sonst eh keine Zeltmöglichkeit gab. – Unsere Wege werden sich jetzt aber trennen, da das Pärchen wohl auf dem D9 nach Füssen weiterfährt, aber ich ja morgen auf den D6 (= Donauradweg) Donau aufwärts nach Ulm wechsle.

p1020012Gegen 11:30 Uhr war dann Dinkelsbühl erreicht. Es ist ebenfalls eine sehr schöne, mittelalterliche Stadt. Man kann sie – denke ich – am besten mit Rothenburg ob der Tauber vergleichen, jedoch sind die Straßen breiter. Es ist nicht alles so gedrängt wie in Rothenburg, welches ja oben auf einem Berg liegt und daher nicht so viel Platz hat. Ach ja, und es gibt auch ein paar Touristen weniger in Dinkelsbühl; also quasi Rothenburg in entspannt. 😉 Hier mal zwei Bilder aus Dinkelsbühl, durch das die Fahrradroute der Romantischen Straße – wie schon zuvor durch Rothenburg – mitten hindurchführt. Schon irgendwie cool, mit einem vollbepackten Liegedreirad mitten durch die historischen Städte zu fahren. Hat jedenfalls Spaß gemacht. 🙂

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Mittagsrast dann um 13:15 Uhr nach knapp 47 km. Die ersten 3 Liter Wasser waren heute schon nach 63 km um 14:58 Uhr weg, so dass ich die Reserve dranhängen musste. Es war also mal wieder gut warm, und einiges an rauf und runter gab es natürlich auch. Nur diesmal zum Glück keine ganz großen, langen Steigungen mehr. Alles im mittlerweile gewohnten Maß und daher erträglich. – Aber wenn ich überlege, dass mich am 1. Tag das andauernde 10 – 20 Höhenmeter rauf und runter aufgeregt hat… und ich nun regelmäßige 30 – 50 Meter rauf und runter gelassen (oder sollte ich besser sagen: resigniert 😉 ) hinnehme… tja, man lernt eben dazu und gewöhnt sich an alles.

Die dritte Essenspause gab’s dann um 16 Uhr nach gut 70 km am Ortsausgang von Nördlingen. Da wurde das heute Morgen gekaufte Teilchen und eines der gerade an einer Tankstelle (endlich kam mal eine!) gekauften Radler vertilgt. Energie für die letzte knapp 40 km lange Etappe nach Donauwörth. – Nördlingen ist übrigens nach Rothenburg und Dinkelsbühl die dritte schöne, mittelalterliche Stadt gestern und heute. Sehenswert.

Kurz vor Harburg – nein nicht Hamburg-Harburg, sondern Harburg (Schwaben) – gab es nochmal so schöne Wegweiser, die das gleiche Ziel (eben Harburg) anzeigten, aber einmal 4 km Ersparnis versprachen. Wieder war meine offizielle Route die längere, aber es war schon spät und Donauwörth noch recht weit, daher pfiff ich wieder auf die D9-Route und wählte den kürzeren Weg. Hmm, ja, ich konnte damit die Gesamtstrecke abermals verkürzen, von 108 auf 104 km, allerdings befürchte ich, dass ich mir damit auch ein paar extra Steigungen eingebrockt habe, denn es ging erst mal kräftig bergauf. Zunächst wollte ich dann – endlich oberhalb von Harburg angekommen – hinab fahren und über die Wörnitz-Brücke, um wieder auf meine eigentliche Route zu stoßen, aber noch kürzer wäre es, weiter auf dem Radweg an der Bundestraße entlang zu fahren. Vielleicht nicht schön, aber kürzer und damit vermutlich auch schneller. Also fuhr ich den Radweg weiter, aber der endete bereits nach ca. 300 Metern, weil die Straße dann in einen Tunnel führte, der für Fahrräder leider gesperrt war. 🙁 Also umkehren und doch durch Harburg nach ganz nach unten über die Wörnitz und auf den D9 zurück. Im weiteren Verlauf – schon recht kurz vor Donauwörth – machte der D9 nochmal einen ziemlichen Schlenker an der Wörnitz entlang. Auch hier entschied ich mich dafür, noch etwas länger auf dem Radweg an der breiten Schnellstraße zu bleiben. Danach wurde der Weg allerdings bald steinig (kein Teer mehr) und hatte außerdem einige ordentliche Steigungen drin. Vermutlich habe ich hier nochmal ca. 2 km eingespart, aber ob ich wirklich viel schneller war, darf bezweifelt werden… obwohl ich die Wegqualität und die Steigungen auf dem entsprechenden Abschnitt der offiziellen Route jetzt natürlich nicht kenne.

Egal, so bin ich jedenfalls nach gut 102 Kilometern auf dem Campingplatz des KCD (Kanu-Club-Donauwörth) angekommen. Die Übernachtung kostet nur 6 €, die Sanitäranlagen sind in gutem Zustand, und man hat mir sogar ein langes Verlängerungskabel vom Vereinshaus zum Zelt gelegt; ohne Extrakosten. Super Service. Vielen Dank! – Leider haben die hier keine Waschmaschine. Gestern auf dem Campingplatz Frankenhöhe gab es zwar eine Waschmaschine, aber die war wohl noch bis 22 Uhr belegt und danach darf sie aus Gründen der Nachtruhe nicht mehr benutzt werden. 🙁 Dabei hätte ich – spätestens heute – mal dringend waschen müssen, da die sauberen Sachen jetzt alle sind. Bei Handwäsche und Auswringen blieb bei einem Test zuhause noch so viel Restfeuchtigkeit drin, dass die Sachen am nächsten Morgen nicht trocken waren. Bringt also nix. Also muss es schon eine Waschmaschine mit Schleudergang sein, damit die Sachen morgens trocken sind. Naja, dann halt morgen nochmal die Sachen von heute anziehen und hoffen, dass ich wenigstens morgen waschen kann. Pech.

Da ich aufgrund der knappen Zeit keine Lust hatte, auch noch einen Supermarkt zu suchen, habe ich mir heute Abend nur auf die schnelle eine Instant-Nudelsuppe aus der Tüte gemacht und dazu ein Bifi Roll gegessen sowie natürlich das obligatorische Radler getrunken; siehe Bild. Ach ja, und ein paar Waffeln (fertig aus der Packung) gab’s als Nachtisch. Rechts im Bild verbrennen noch die Brennspiritusreste, damit ich den Brenner wieder verpacken kann, ohne dass was ausläuft. Im Hintergrund sieht man die Zelte von dem jüngeren Pärchen und dem älteren E-Bike-Fahrer, die ich ja schon vom vorhergehenden Campingplatz kannte. Dahinter eine – abends schön angeleuchtete – Kirche von Donauwörth.

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Und wie üblich noch der Track:

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Mittwoch, 14.09.2016:

Wecker – wie üblich – um 7 Uhr und Abfahrt schon um 5 Minuten vor(!) 9 Uhr. Also ein klein bisschen schneller gewesen heute Morgen, aber der Campingplatz Willinger Tal, südlich von Bad Mergentheim, lud ja auch nicht gerade zum längeren Verweilen ein. 🙁 Die Wiese war, zumindest auf der linken Seite, wo ich nah beim Stromkasten stand, sehr hart und steinig, so dass die Heringe nur schwer in den Boden zu bekommen waren und nicht besonders tief reichten. Angeblich soll es auf der rechten Seite etwas besser sein, aber da gibt’s eben keinen Strom. Die sanitären Anlagen funktionieren zwar, aber es scheint dort nur selten sauber gemacht zu werden. Insgesamt wirkt das nicht besonders gut gepflegt und etwas verkommen. Dabei war der Campingplatz mit 11,85 € sogar noch 85 Cent teurer als der sehr gut gepflegte, sehr empfehlenswerte Camping in Gemünden am Main, wo ich in der Nacht zuvor war.

Im Zentrum von Bad Mergentheim fand ich schnell eine Bäckerei und deckte mich mit 2 belegten Brötchen und einer kalten Cola ein. Heute wollte ich ja mal testen, ob sich meine morgendliche Laune bessert, wenn ich sofort frühstücke und nicht erst nach über 1 Stunde Fahrt wie sonst. Frühstück auf dem Rad also diesmal schon um 9:30 Uhr; siehe Foto (Tauber im Hintergrund). Ergebnis: Es ändert nichts. Scheinbar brauche ich morgens so oder so ca. 1 Stunde auf dem Rad, um mich richtig einzugrooven und wohl zu fühlen. Es liegt also nicht am fehlenden Essen, sondern wahrscheinlich einfach am frühen Morgen. Eigentlich nicht meine Zeit… aber aufgrund der noch erträglichen Temperaturen für solche Touren bei warmen/heißen Wetter wie jetzt dringend zu empfehlen.

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Rast mit Mittagessen (zweites Brötchen und Rest Cola, denn Radler habe ich noch keines bekommen) um 13:30 Uhr nach gut 46 km. – Ich habe vormittags bestimmt fünf Läden (Supermärkte und kleinere Tankstellen abgeklappert), aber keiner hatte gekühltes Radler in Dosen. Manche hätten was in Flaschen gehabt, aber die sind mir zu schwer auf dem Rad, außerdem brauche ich nicht direkt ein Sixpack.

Manchmal steht vor Brücken ja ein Schild, welches anzeigt, über welchen Fluss man gleich fährt. Noch viel schöner als ein langweiliges braues Straßenschild ist der Flussname jedoch an der folgenden Brücke verewigt. Sehenswerter wurde auf meiner Reise kein Fluss angekündigt:

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Unterwegs sieht man übrigens jede Menge interessanter oder lustiger Kfz-Kennzeichen:

p1000975Beim Anblick dieses Kennzeichens musste ich spontan überlegen, wo ich an Kilometer 200 gewesen bin. Ich weiß auch nicht warum. 😉
Das muss an Tag 2 irgendwo südlich der Elbe, ca. zwei Stunden vor Zeven und eine Stunde vor dem großen Regen gewesen sein.

p1000959Gestartet bin ich heute auf 266 m ü. NN. Lange Zeit gab es nur mäßig Steigungen, mal ein bisschen rauf, mal ein bisschen runter. Nichts wildes, aber nach Rothenburg ob der Tauber rauf war dann heftig. Zum Glück hatte ich mir in meiner kleinen Tourenliste eine Vorwarnung notiert, so dass es mich zumindest nicht unvorbereitet traf. Von Detwang (~340 m ü. N.N.) führte eine kurvenreiche Straße (leider ohne Radweg) nach Rothenburg hinauf (~ 430 m ü. N.N.). Als Motorradfahrer hätte man da rauf und runter sicher Spaß, als Radfahrer evtl. auch noch bergab, aber mit vollbepacktem Rad bergauf war doch recht mühsam, aber Rothenburg wollte ich nicht verpassen. Wo ich schon in Rotenburg an der Fulda übernachtet habe, wollte ich mir Rothenburg ob der Tauber wenigstens (nochmal) ansehen. Nochmal deswegen, weil ich vor ca. 30 Jahren als Kind/Jugendlicher schon mal da war. An viel konnte ich mich nicht erinnern, außer das ich damals beeindruckt war, dass ein großer Bus in einem schmalen Gässchen eine Ladung Japaner direkt vor einem Hotel rausließ. Heute sind es wohl eher neureiche Chinesen, die eine solche Deutschland- oder Europa-Tour mit Besuch der historischen Altstadt von Rothenburg absolvieren. Einer der chinesischen Touristen hat mich beim Verlassen der Stadt sogar noch im Fahren fotografiert. Ich werde also vermutlich demnächst in irgendeiner chinesischen Familie beim Bild-Vortrag als eine Attraktion von Rothenburg ob der Tauber auftauchen. – Was heißt eigentlich Liegedreirad auf Chinesich? Auf Englisch heißt es ja “Recumbent Tricycle”. Vorschlag meiner Frau Tina: “Li Ge Traik”. 😉

Hier zunächst ein paar Rothenburg-Impressionen:

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p1000961An einem Rothenburger Hotel stand übrigens ein schöner Spruch:

Friede den Kommenden
Freude den Bleibenden
Segen des Scheidenden

Wenn die Ihre Gäste auch so behandeln, dann ist doch alles in Ordnung. 🙂

Nach Rothenburg ging es ein bisschen wieder runter, so auf 385 m ü. N.N., bevor es dann nach Schillingsfürst nochmal richtig hoch ging auf 500 m (siehe Foto) und der Campingplatz Frankenhöhe (Nomen est Omen) liegt sogar auf 524 m ü. NN. Puh, heftig, aber alles geschafft und um 17:30 Uhr auf der Zeltwiese des Campingplatzes angekommen. 🙂

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Die letzte Strecke von Rothenburg aus war dann übrigens nicht mehr so besonders schön, da man größtenteils auf normalen Straßen ohne Radweg fahren musste. Es waren zwar nicht allzu viel Fahrzeuge unterwegs, aber auf Straßen ist es trotzdem nicht so angenehm zu fahren.

Dass es heute wieder einiges an Wärme und Höhenmetern gab, erkennt man daran, dass die ersten 3 Liter Wasser heute um 16:34 Uhr nach knapp 69 km aufgebraucht waren.

Kurz bevor der Anstieg nach Schillingsfürst so richtig anzog, überholte mich ein – wie ich – gut bepacktes Fahrrad, allerdings ein normales Zweirad. Das hatte hinten eine Hamburg-Fahne dran, so dass ich fragte, ob er aus Hamburg komme bzw. von da aus losgefahren sei, was er bejahte. Ich erzählte, dass ich in Flensburg losgefahren sei und so kamen wir ein wenig ins Gespräch. Er hat demnächst ein Treffen mit Familie und/oder Freunden am Tegernsee. Während die anderen wohl aus Hamburg mit dem Flugzeug anreisen werden, hat er diesmal gesagt, er fährt von Hamburg aus mit dem Fahrrad hin. Seine Route ist also gar nicht mal so viel kürzer als meine und er ist wohl auch größtenteils den D9 gefahren, so dass wir über die Strecke fachsimpeln konnten. 🙂
Es stellte sich heraus, dass er die 60 Jahre wohl schon knapp überschritten hatte, aber er sah sehr fit und gut trainiert aus und das war er wohl auch, denn das Tempo, mit dem er den Berg nach Schillingsfürst hochfuhr, war nicht schlecht. – Wir haben uns nach einer kleinen Rast und einem Plausch oben in Schillingsfürst dann wieder verabschiedet, weil er heute noch bis nach Dinkelsbühl auf den Campingplatz wollte. – Das hätte mir zwar auch gefallen, aber dann wäre es noch später als gestern geworden und da war es schon grenzwertig, da es mittlerweile um 20 Uhr dunkel ist.

Auf dem Campingplatz traf ich dann auf der Zeltwiese, wo sogar ein überdachter, beleuchteter Bereich mit Bierzeltgarnitur zum Sitzen vorhanden ist, ein jüngeres Pärchen – also jünger als ich – die auch gerade auf dem gleichen Radweg unterwegs ist wie ich, allerdings erst ab Würzburg, da sie aus Bayreuth kommen. Sie sind also heute die gleiche Strecke gefahren wie ich, nur ein klein bisschen kürzer, weil sie letzte Nacht auf dem Campingplatz bei Weikersheim waren, was ca. 14 km hinter Bad Mergentheim liegt, wo ich übernachtet habe. Auch hier konnten wir uns gemeinsam über die guten und schlechten Seiten der heutigen Strecke auslassen. Echt nett.

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Apropos, nette Begegnungen:

  1. Als ich gestern gerade in Würzburg auf der Promenade stand und Fotos von der Burg etc. machte, sprach mich ein älterer Herr auf Englisch an – vom Slang her offensichtlich ein Amerikaner – der erzählte, dass er zuhause auch ein Liegedreirad fahre.
  2. Gestern Abend fuhr ich gerade im Süden von Bad Mergentheim und suchte den Weg zum Campingplatz Willinger Tal. Ich hatte dazu schon mein Handy als Navi angeschmissen und mir einen (nur einen!) Ohrstecker vom Kopfhörer ins Ohr gesteckt, damit ich die Ansagen hören konnte, aber trotzdem noch was vom Verkehr mitbekomme. Die Navigation war dann aber gar nicht mehr nötig, weil ein Rennradfahrer mit mir gleichzog und mich ansprach… woher ich komme, wohin ich noch fahre usw. Er selbst war gerade einfach nur unterwegs von der Arbeit nach Hause, aber er hat wohl selbst von Bad Mergentheim schon mal eine Tour über die Alpen nach Bozen gemacht, hat also auch Tourenerfahrung. Als ich ihm sagte, dass ich zum Campingplatz Willinger Tal möchte, sagte er, dass er mich ein Stück begleiten würde, um mir den Weg zu zeigen. Es lag wohl eh auf seinem Nach-Hause-Weg, aber trotzdem sehr nett.
  3. Heute Morgen dann in Bad Mergentheim hat mich ein junger Mann im Park gewarnt, dass vor der Unterführung Glasscherben liegen. Sehr nett! So konnte ich die Scherben ganz langsam umfahren.

Es gibt also doch noch nette Menschen auf der Welt, und ich habe insbesondere gestern und heute einige getroffen! Aber auch vorher schon auf den Campingplätzen oder wenn man jemand fragt, wo die nächste Bäckerei oder der nächste Supermarkt ist. Überall gibt es nette Menschen, die gerne helfen, wenn man sie nur freundlich fragt. Klasse!

Eine Sache, die mich (und übrigens auch das junge Pärchen hier auf der Zeltwiese) stört, ist, dass es gut die Hälfte der Radler auf den Radwegen nicht für nötig halten zu grüßen bzw. zurückzugrüßen. Von mir kommt in 99% der Fälle ein “Moin”, “Hallo” oder “Servus” (je nach Gegend), manchmal – bei besonders vollgepackten Rädern oder besonders nett lachenden Radfahrer oder sonstigen Passanten – gerne auch mal eine Hand zum Gruß.
Und wie üblich noch der Track:

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PS: Ich habe an Tag 10 unbeabsichtigterweise Quatsch erzählt. Ich bin jetzt nämlich nicht nur durch fünf, sondern sogar durch sechs Bundesländer gefahren! Durch den Schlenker ins Taubertal bin ich jetzt auch ein Stück in Baden-Württemberg gefahren. Schön, dass ich das auch noch mitnehmen konnte.