Radtour – 2022-03-13 – Rund um Tagebaue Inden & Hambach

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Bericht

Heute meine erste 100er Tour in 2022 gemacht; genauer gesagt, knapp mehr als 104 km!

Die gleiche Strecke bin ich zwar im letzten Jahr schon mal gefahren, aber da die Tour über 100 km lang ist, recht wenig Steigungen hat und insgesamt recht gut zu fahren ist, erfüllte sie alle meine Anforderungen für die erste 100er Trainingsrunde in diesem Jahr.

Wecker stand auf 9:30 Uhr, was für einen Sonntag ganz schön früh ist, aber ich wollte ja rechtzeitig zum Abendessen wieder zurück sein… was auch geklappt hat.

Los ging es gegen 10:55 Uhr bei schönstem Sonnenschein und immerhin schon über 9 °C. In der Sonne wurde es aber schnell wärmer, so dass ich die Jacke bald immer mehr geöffnet und irgendwann später sogar ganz ausgezogen habe. Darunter hatte noch ein Langarm-Shirt. Gegen Ende wurde es, wie vorhergesagt, bewölkter und etwas kälter, so dass ich die Jacke wieder rausgekramt habe.

Zuerst ging es zum Tagebau Inden:

Großer Bagger im Tagebau Inden

Danach wollte ich – wie schon bei der ersten Tour – meine erste Essenspause wieder in der Hütte mit Blick auf den Lucherberger See genießen… aber leider wurde der See komplett eingezäunt und ist nicht mehr zugänglich. Sehr schade. Hat vermutlich irgendwie mit dem herannahenden Tagebau zu tun. Ich habe nämlich mal auf einer Karte gesehen, dass der Lucherberger See wohl auch noch weggebaggert werden soll… und das, obwohl der wohl als Wasserspeicher für das nahgelegene Kohlekraftwerk in Weisweiler – auch bekannt als “die Wolkenfabrik” – dient. Nun ja, dann habe ich die Pause eben ein paar Meter weiter am Wegesrand gemacht. Ging auch, war aber weniger schön.

Zugang zum Lucherberger See gesperrt.

Dann ging es weiter über Düren und entlang der Autobahn und Bahnstrecke Aachen-Köln bis nach Kerpen-Sindorf an die Erft und ein Stück nordwärts den Erftflutkanal sowie die Erft hinunter. Am Erftflutkanal gabs dann auch die zweite Rast. Diesmal an exakt der gleichen Stelle wie bei der ersten Tour im letzten Jahr.

Erft bei Paffendorf

Nach dem Abschied von der Erft ging’s auch schon bald auf den gut 9 km langen sog. Speedway, einen sehr breiten, schön geteerten Weg zum Tagebau Hambach, auf dem sich allerlei Fußgänger, Inliner und Fahrradfahrer tummeln. Früher führten hier die Förderbänder (Fernbänder) mit Kohle vom Tagebau zu den Kraftwerken.

Speedway (ehemalige Fernbandtrasse)

Am Ende des Speedways gibt es einen Aussichtspunkt mit Blick in den Tagebau Hambach.

Aussichtspunkt Tagebau Hambach am südlichen Ende des Speedways

Ich bin auf dieser Tour zwar nicht durch die Hölle gegangen, aber durch “Höllen” gefahren. War aber gar nicht schlimm. 😉

An der Kommende in Siersdorf – schon wieder fast zuhause – wird seit Ewigkeiten renoviert, aber von außen betrachtet, scheint es keine wesentlichen Fortschritte zu geben. Hoffentlich wird das nochmal was… denn man kann zumindest noch erahnen, dass dies wohl mal ein sehr imposantes Gebäude gewesen sein muss. Wäre doch schön, wenn das wieder genutzt werden könnte.

Kommende in Siersdorf

Bevor ich zum Ende komme, muss ich noch von einer netten kleinen Begegnung erzählen, die ich an der Erft in Bergheim hatte. In einem Wohngebiet bekamen wohl gerade zwei kleine Mädchen von Ihren Eltern Radfahren beigebracht, denn die Mutter lief neben einer kleinen Radlerin und ein paar Meter weiter vorne wohl der Vater neben der zweiten, nur wenig älteren Radlerin her, um notfalls helfen zu können. Zunächst blieb ich dahinter, weil es wegen geparkter Autos und schlenkernder Fahrweise fürs Überholen zu eng gewesen wäre. Aber bald schon haben die Eltern mich bemerkt und Platz gemacht. Als ich dann das größere der beiden Mädchen überholte, hörte ich, wie sie – auf mich und mein Liegedreirad schauend – ihren Vater “Was ist DAS denn?” fragte… und der Vater antwortete umgehend: “Das ist der coolste Radfahrer der Welt!”. – Hey, wenn der Vater das seiner Tochter so erklärt, dann muss das wohl stimmen. 😉

Ihr könnt Euch sicher vorstellen, dass ich nach dieser unverhofften Auszeichnung für die nächsten Kilometer ein breites Grinsen im Gesicht hatte.

“Coolster Radfahrer der Welt” hat mich bisher noch niemand genannt und ich würde mir auch niemals anmaßen, mich selbst so zu nennen, aber, wenn ein Fremder das so sagt, nehme ich das natürlich gerne an. 🙂

Video

Stefan Leupers ist verheiratet und hat zwei Töchter. Seinen ersten Computer bekam er 1984 mit 11 Jahren. Er studierte Diplom-Informatik an der RWTH Aachen und beschäftigt sich seit 1993 mit Linux. Zu seinen Interessentgebieten zählen seit dem Studium Kommunikationssysteme sowie seit 2013 auch Heimautomation; insbesondere FHEM. Seit 2016 fährt er Liegedreirad und seit 2018 Elektroauto. Die Elektroautos werden - zumindest von Frühling bis Herbst - vorwiegend mit selbst erzeugtem PV-Strom vom eigenen Dach geladen.