D-Tour 2022 – Tag 3 – Bonn – Niederhövels

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Bericht – Di, 17.05.2022

In Daniels Gästebett habe ich sehr gut geschlafen. Nochmal danke für die Gastfreundschaft! Leider wurde es durch die netten Gespräche und das anschließende Bloggen mal wieder spät. Wecker: 7:30 Uhr. Ich bin dann immerhin um 9:15 Uhr losgekommen, nachdem wir das Rad aus der Tiefgarage geholt und ich wieder alles eingepackt habe. Einen Bäcker für die Tagesverpflegung an der Strecke zu finden, war zum Glück in Bonn kein Problem.

Manchmal sieht man interessante Dinge am Wegesrand. Hier z.B. ein kleiner Park mit jeder Menge Hüpfburgen:

Recht bald schon erreichte ich dann die Sieg und überquerte sie das erste Mal.

Die nächsten Male habe ich die Überquerungen auch noch fotografiert, aber weil es so viele Überquerungen gab, wurde mir das irgendwann zu aufwändig und auch langweilig. So habe ich die Sieg sage und schreibe 7-mal überquert, bevor ich auch nur einmal in der Nähe an ihr entlangfahren und sie dabei auch sehen konnte. Daher jetzt nur noch dieses eine Bild einer Siegüberquerung. Diesmal mit Bahn, was sinnbildlich ist, denn die Bahn scheint omnipräsent. Die Bahn schlängelt sich durchs ganze Siegtal, und oft überquert der Radweg die Sieg direkt neben den Schienen.

Nach einer kleinen Weile konnte ich dann aber auch endlich mal direkt an der Sieg entlang fahren.

Zwar gab es immer mal wieder auch schöne längere Etappen an der Sieg mit schönen breiten Radwegen und ordentlichem Untergrund… aber es kam leider auch immer wieder vor, dass man die Sieg verlassen und z. T. echt krasse Anstiege bewältigen musste, die mein Rad und ich nur unter größter Anstrengung so gerade bewältigen konnten. Die Anstiege waren z. T. so krass, dass die 250 W Dauerunterstützung für das Gewicht meines Gespanns mit Gepäck und mir als Fahrer nur noch für Schneckentempo ausgereicht hat. Und das auch nur mit extrem hoher Kraftanstrengung meinerseits. Da musste ich um jede Kurbelumdrehung kämpfen und immer wieder Pausen einlegen. Dass ich das meinen Knien eigentlich so krass nicht mehr zumuten wollte, hat sich damit wohl erledigt. Aktuell meldet sich gelegentlich das rechte Knie… aber ich muss sagen – wie schon 2016 – wird es mit der Zeit besser! Morgens ist es meist am schlimmsten, aber wenn man eine Weile unterwegs ist, geht’s langsam… wobei die steilen Anstiege aber trotzdem nicht hilfreich sind. Mit 500 W Unterstützung geht’s ganz gut, aber das hält der Controller leider nicht lange durch. Das reicht nur für sehr kurze Anstiege, nicht für ganze Berge. Schade. – Muss nach der Reise mal sehen, ob sich das nicht noch optimieren lässt. Entweder 500 W Dauerleistung zulassen und/oder ein besseres Übersetzungsverhältnis des vorderen und hinteren Ritzels (Zahnrads), denn Gang 18 (und einige darunter) nutze ich nur sehr selten (fast nur beim Bergabfahren) dafür reicht aber offenbar Gang 1 am Berg mit voller Beladung nicht aus. Da wird sich sicher was machen lassen, aber bestimmt nicht mal so eben zwischendurch auf der Tour.

Manche Anstiege sind einfach nur anstrengend und gar nicht schön, andere entschädigen wenigstens mit einem herrlichen Blick auf die Landschaft mit schönen Eisenbahnbrücken und Burgruinen.

Heute ist kurz ein Hase vor mir am Wegrand entlanggelaufen, aber bevor ich den fotografieren konnte, war er leider schon wieder weg. Dafür habe ich die folgenden beiden Vögel fotografieren können. Wenn jemand eine Ahnung hat, was das für ein Raubvogel ist, der da über einem Feld seine engen Kreise zog, darf das gerne in die Kommentare schreiben. Darunter – an der Sieg – das dürfte ein Reiher sein, welche Art genau, weiß ich aber leider auch nicht. Wer sich besser auskennt, darf dazu gerne was schreiben.

Manchmal sind Schilder etwas verwirrend. Fahre ich gerade aus Eitorf raus oder rein? Wurmloch? Und täglich grüßt das Murmelt… äh… Eitorf? Bin verwirrt.

Zweite Rast heute, diesmal auf einer Bank direkt an der Sieg. Die Sieg ist zwar hier nicht im Bild, dafür mein geparktes Rad… ach ja, und meine Wenigkeit, wie ich gerade das belegte Brötchen auspacke.

Schöner Weg, schöne Landschaft. – Leider wechseln sich auf dem Siegradweg solche schönen Abschnitte mit den erwähnten starken Steigungen und z. T. auch schlechter Wegstrecke ab. Und gelegentlich muss man auch einfach auf der normalen Landstraße (ohne Radweg) fahren, weil es einfach nichts anderes gibt. Also würde ich den Siegradweg für Genussradler oder ängstliche Fahrer nicht unbedingt empfehlen. Dafür gibt es bessere Radwege; z. B. kann ich den Weserradweg – auch für Anfänger – sehr empfehlen. Der machte ja einen recht großen Teil meiner Deutschland-Nord-Süd-Durchquerung 2016 aus.

Wie schon in der Eifel, so sind auch hier immer wieder größere Waldschäden zu sehen. Irgendwie wird die Tour gerade zum Bestandsbericht zur Lage des deutschen Waldes. Fällt halt auf, wenn nicht alles schön grün und gesund ist.

Dafür gibt es aber auch schöne gesunde Bäume, die sich so lieb haben, dass sie zusammenwachsen und es aussieht, als wäre ein Loch im Baum.

Und zum Abschluss nochmal ein schönes Bild. Diese Panoramen mit viel sattem Grün und blau im Himmel sind immer wieder schön anzuschauen. Da geht mir das Herz auf. Herrlich!

Video

Stefan Leupers ist verheiratet und hat zwei Töchter. Seinen ersten Computer bekam er 1984 mit 11 Jahren. Er studierte Diplom-Informatik an der RWTH Aachen und beschäftigt sich seit 1993 mit Linux. Zu seinen Interessentgebieten zählen seit dem Studium Kommunikationssysteme sowie seit 2013 auch Heimautomation; insbesondere FHEM. Seit 2016 fährt er Liegedreirad und seit 2018 Elektroauto. Die Elektroautos werden - zumindest von Frühling bis Herbst - vorwiegend mit selbst erzeugtem PV-Strom vom eigenen Dach geladen.

1 Kommentar zu „D-Tour 2022 – Tag 3 – Bonn – Niederhövels

  1. Hallo Stefan, heute hab ich mal geguckt, wie weit du bist – sehr interessant deine Berichte! Wir wünschen dir gute Reise!
    Der fotografierte Vogel dürfte ein Graureiher sein. Bei dem Greifvogel wären wir beim Adler oder Bussard – aber das ist ein dehnbarer Begriff 😉
    Halt durch!
    Frank, Sabine und Lea