D-Tour 2022 – Tag 24 – Bernburg – Bad Harzburg

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Bericht – Di, 07.06.2022

Leider diesmal nicht ganz so gut geschlafen. In letzter Zeit bin ich meist wenige Minuten nach dem Hinlegen schon eingeschlafen. Das war heute mal nicht der Fall… und ich bin auch öfter aufgewacht, habe mich umgedreht und weitergeschlafen. Daher morgens ein bisschen schwer aus dem “Bett” gekommen, aber immerhin noch kurz vor 10 Uhr losgekommen; d.h. über eine Stunde früher als gestern. Insofern alles gut.

Zunächst musste ich ein paar hundert Meter in Bernburg zurückfahren, so dass ich heute morgen dann auch endlich die Bernburg gesehen habe. Die hatte ich gestern gar nicht bemerkt, weil ich unten zu nah dran vorbeigefahren war und sie dann in meinem Rücken lag. Ist schon ein tolles Panorama, oder?

Bald ging es mal wieder durch einen Ort mit merkwürdigem Namen. Ich interpretiere den mal in meinem Sinne, um zu erklären, warum ich diese Tour überhaupt mache. Ich möchte später nämlich nicht sagen müssen “Schade, Leben nicht gelebt.”; kurz “Schadeleben (verhindern)”. 😉

Wie auf dem Schild zu lesen, befinde ich mich noch im Salzlandkreis (SLK). Und das hier scheint ein Förderturm o.ä. für den Salzbergbau zu sein.

Gestern habe ich noch darüber geschimpft, dass ich auf der Tour kaum Photovoltaik- und Windparks gesehen habe. Wie um mich Lügen zu strafen, sehe ich dann heute Vormittag direkt eine größere PV-Anlage und einen Windpark… aber könnte/sollte trotzdem mehr sein.

Ich fahre ja jetzt bevorzugt auf oder – wenn ausnahmsweise ein guter Radweg vorhanden ist – neben Land- oder Bundesstraßen, weil die besseren Untergrund (meist schön glatt geteert) und direktere/kürzere Verbindungen zwischen und in den Ortschaften bieten als die offiziellen Radwege, welche hier sehr oft über wesentlich schlechtere Wege führen und/oder zusätzliche Schlenker fahren. So fuhr ich eine Weile auf einer guten Landstraße neben der Autobahn und sollte diese dann aber verlassen, um in die richtige Richtung abzubiegen. Dazu musste ich die Autobahn über die Brücke im Hintergrund überqueren und sah zu meinem Schrecken schon von oben, dass es sich bei dem neuen Weg um zwei Fahrspuren mit Grünstreifen in der Mitte ist. Normalerweise gaaaanz schlecht für mein Liegedreirad, aber zu meiner Freude war eine Fahrspur ein paar Zentimeter breiter als die Spurbreite meines Rades, wie das Bild zeigt. Sowas habe ich noch nie gehabt. Ich musste mich zwar etwas konzentrieren, um das Rad genau mittig auf der Spur zu halten, aber das ging ganz gut. Auch bestanden die Fahrspuren zwar aus einzelnen Platten, was normalerweise sehr holprig ist, aber diese hier waren perfekt aneinandergelegt, dass man so ruhig fuhr wie auf Teer. Wow, das hätte ich nicht erwartet. Geht also!

Und mal wieder ein schönes Bild mit grün und weiß-blauem Himmel. Dieses erinnert mich ein bisschen an ein älteres Standard-Windows-Hintergrundbild.

Und bald darauf hatte ich einen guten Blick auf den Höhenzug des Harzes und insbesondere auch den Brocken, den höchsten Berg im Harz.

Hier sieht man gelegentlich größere Klatschmohn-Felder. Sehr schön.

In Halberstadt gibt es einen schönen alten Wasserturm, der früher vermutlich zum Betanken der Dampflokomotiven mit Wasser gedient hat.

Und hier die Ruine einer französichen Kirche (wie das Schild verriet):

Ich komme dem Brocken immer näher, so dass man jetzt schon die Silhouetten der Bauwerke auf dem Gipfel sieht (spätestens, wenn man etwas ranzoomt).

Bei der Einfahrt nach Wernigerode war linker Hand diese schöne Burg zu sehen.

Bis Wernigerode wollte ich heute mindestens kommen, bin dann aber noch bis Bad Harzburg weitergefahren, weil dort der Campingplatz besser sein soll. Kurz nach der Ankunft und beim Zeltaufbau gab es ein paar wenige Tropfen Regen (gar nicht schlimm), aber später dann sogar einen schönen Sonnenuntergang, wie hier zu sehen (genau hinter/über meinem Zelt).

Nach dem Zeltaufbau habe ich mir erst mal was gekocht und gegessen. Anschließend dann duschen und bloggen.

Hier auf dem Platz ist übrigens der halbe linke Niederrhein anwesend. – Gegenüber haben zwei junge Männer ihr Zelt aufgeschlagen, die wohl aus Wachtendonk kommen, wo mein Vater geboren und aufgewachsen ist. Die Beiden haben sich übrigens spontan das 9-Euro-Ticket und ein Zelt gekauft und fahren jetzt per Zug durch Deutschland. Ihr Ziel ist, bis Ende der Woche zum Bodensee zu kommen. – Dann kam noch eine Frau vorbei, die aus der Gegend von Geldern kommt. Ja, und ich bin ja gebürtig aus Mönchengladbach. Da komme ich auf einen Campingplatz irgendwo im Harz und mehrere Leute aus meiner Heimatregion sind schon da. Sachen gibt’s.

Übrigens, kurz vor dem Ziel habe ich Sachsen-Anhalt verlassen und bin nun in Niedersachsen, dem 9. Bundesland meiner Tour.

Ach ja, und noch eine gute Nachricht: Ich habe heute morgen – noch in Bernburg – alle Speichen kontrolliert und musste keine Nachziehen. Auf den heutigen 106 km musste ich dann nur genau null Speichen austauschen! – Also, gestern ist nur eine Speiche gebrochen und heute keine einzige! Das ist ein sehr guter Trend. Hoffentlich bleibt das so!

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Stefan Leupers ist verheiratet und hat zwei Töchter. Seinen ersten Computer bekam er 1984 mit 11 Jahren. Er studierte Diplom-Informatik an der RWTH Aachen und beschäftigt sich seit 1993 mit Linux. Zu seinen Interessentgebieten zählen seit dem Studium Kommunikationssysteme sowie seit 2013 auch Heimautomation; insbesondere FHEM. Seit 2016 fährt er Liegedreirad und seit 2018 Elektroauto. Die Elektroautos werden - zumindest von Frühling bis Herbst - vorwiegend mit selbst erzeugtem PV-Strom vom eigenen Dach geladen.